Papst: Schon in dieser Weihnachtszeit Zeuge Christi sein
Das Evangelium dieses dritten Adventssonntags berichtet von Johannes dem Täufer (vgl. Joh 1,6-8.19-28), einem von Gott gesandten Propheten, der „Zeugnis für das Licht ablegen“ soll (V. 8). In seinem Zeugnis zeichne er sich durch seine direkte Sprache, seine Ehrlichkeit und die Schlichtheit seines Lebens aus, womit er zahlreiche Menschen anziehe und inspiriere, betonte Franziskus bei sonnigem Wetter vom Fenster des Apostolischen Palastes aus. All dies unterscheide ihn von „anderen berühmten und mächtigen Menschen seiner Zeit, die viel in Äußerlichkeiten investierten“, so der Papst: „Menschen wie er, aufrecht, frei und mutig, sind leuchtende, faszinierende Gestalten: Sie inspirieren uns, uns aus der Mittelmäßigkeit zu erheben und ihrerseits Vorbilder für ein gutes Leben für andere zu sein.“
Der Herr schicke solche Männer und Frauen „in jedem Zeitalter“, unterstrich Franziskus weiter. Wir müssten uns allerdings fragen, ob wir wüssten, wie wir diese erkennen könnten und ob wir überhaupt bereit seien, von ihrem Zeugnis zu lernen und uns selbst in Frage zu stellen: „Oder lassen wir uns von modischen Gestalten verzaubern?“, so der Denkanstoß des Papstes.
Nicht selbst das Licht
Johannes der Täufer stelle von Anfang an klar, dass er selbst nicht der Messias sei, sondern vielmehr die Menschen demjenigen, der noch kommt, nahe bringen will, sei dieser doch der einzige, der „erlöst, befreit, heilt und erleuchtet“, unterstrich Franziskus. Das Beispiel des Täufers lehre also „mindestens zwei Dinge“: „Erstens, dass wir uns nicht selbst retten können: Nur in Gott finden wir das Licht des Lebens. Zweitens, dass jeder von uns durch seinen Dienst, seine Beständigkeit, seine Demut, sein Lebenszeugnis - immer mit der Gnade Gottes - eine Lampe sein kann, die leuchtet und anderen hilft, den Weg zu Jesus zu finden.“
Daran schloss Franziskus auch eine Frage und gleichzeitig Aufforderung für alle an: „Wie kann ich in der Umgebung, in der ich lebe, nicht eines Tages in der Ferne, sondern schon jetzt, in dieser Weihnacht, ein Zeuge des Lichts, ein Zeuge für Christus sein?“
Maria, der Spiegel der Heiligkeit, möge uns dabei helfen, „Männer und Frauen zu sein, die Jesus, das Licht, das in die Welt kommt, widerspiegeln“, schloss der Papst seine Katechese.
Segnung der Jesusfiguren
Der Petersplatz war an diesem Sonntag mit rund 22.000 Besuchern besonders gut gefüllt, da zahlreiche Kinder traditionsgemäß ihre Jesus-Krippen-Figuren mitgebracht hatten, um sie nach dem Mittagsgebet vom Papst segnen zu lassen. Gerne kam Franziskus auch in diesem Jahr dieser Erwartung nach:
„Während ich eure Jesuskindlein segne, bitte ich euch, vor der Krippe für die Kinder zu beten, die ein schweres Weihnachtsfest erleben werden, an Orten des Krieges, in Flüchtlingslagern, in Situationen großen Elends. Ich danke euch dafür und wünsche euch und euren Familien ein frohes Weihnachtsfest. Ein Applaus für die Kinder!“, so die Worte des Papstes zu diesem Anlass.
(vatican news - cs)
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