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Gedenkbild zu P. Jacques Hamel Gedenkbild zu P. Jacques Hamel 

Papst: Gewalt im Namen Gottes ist Blasphemie

Die wichtige Rolle des Journalismus beim Aufbau „einer geschwisterlichen Welt unter Achtung der Überzeugungen eines jeden Menschen“ betonte Papst Franziskus in einer Botschaft, die von Erzbischof Celestino Migliore, Nuntius in Frankreich, bei der Verleihung des dem 2016 ermordeten Priester Jacques Hamel gewidmeten Preises verlesen wurde.

Mario Galgano - Vatikanstadt

„Ein älterer Priester, gut, sanft, brüderlich und friedlich angesichts der wilden und blinden Gewalt, die im Namen Gottes entfesselt wurde.“ Dieses Porträt von Pater Jacques Hamel zeichnete Papst Franziskus in seiner Botschaft an die 27. Ausgabe des Internationalen Treffens des heiligen Franz von Sales. Die Botschaft wurde am Donnerstag in Lourdes verlesen, anlässlich der Verleihung des Preises, der dem in Rouen grausam ermordeten Priester gewidmet ist. Der Text wurde von Erzbischof Celestino Migliore, Nuntius in Frankreich, verlesen, der die Preise an zwei Journalisten überreichte: die Kanadierin Sarah-Christine Bourihane und die italienische Kollegin Romina Gobbo.

Franziskus erinnerte daran, wie wichtig es sei, „dieses unersetzliche Zeugnis“ Hamels zu verbreiten, damit es „ein Gegenmittel gegen die Exzesse der Gewalt, der Intoleranz, des Hasses und der Ablehnung des Anderen ist, die in unseren Gesellschaften leider immer häufiger vorkommen“.

Der Papst betonte dann die Bedeutung dieses Preises, fast sieben Jahre nach der gewaltsamen Ermordung des Geistlichen in seiner Kirche in Saint-Étienne-du-Rouvray am 26. Juli 2016 durch zwei islamische Fundamentalisten. Ein Preis, der den Frieden und den interreligiösen Dialog fördern soll, „ist ein glückliches Mittel, um diejenigen zu ermutigen, zu unterstützen und zu belohnen, die sich für den Aufbau einer geschwisterlichen Welt einsetzen und dabei die Überzeugungen eines jeden Einzelnen respektieren“. Deshalb sei der Berufsstand der Journalisten aufgerufen, „an der Bildung und Erziehung der Gewissen, insbesondere der jungen Generationen, mitzuwirken“.

Die Preisverleihung in Lourdes
Die Preisverleihung in Lourdes

In den gegenwärtigen Zeiten sei die Herausforderung besonders schwierig, weil oft falsche Informationen verbreitet würden, „die absichtlich falsch sind“, schreibt der Papst. Dies geschehe, „um die einen gegen die anderen auszuspielen, und die leichtgläubig von Menschen angenommen werden, die ihren Sinn für kritische Unterscheidung verloren haben oder die einen Zustand der Schwäche und Bedürftigkeit ausnutzen“. Dies sei ein fruchtbarer Boden für Radikalisierungserscheinungen, insbesondere, so fügt er hinzu, „in einigen religiösen Gruppen, die schließlich Gewalt im Namen Gottes predigen, was Blasphemie ist. Deshalb ist die Wahrheit eine wesentliche Forderung der journalistischen Arbeit im Dienste des interreligiösen Dialogs“.

Wahrheit und Authentizität

Der Weg nach vorn, der sich aus dem Respekt vor dem Leser ergebe, bestehe darin, „die Wahrheit über das zu verkünden, was wir sind, über das, was wir glauben,;und ehrlich nach dem zu suchen, was die anderen sind und woran sie glauben, ist die unverzichtbare Grundlage für das Leben einer Geschwisterlichkeit in Achtung der Unterschiede“.

Franziskus forderte in diesem Zusammenhang, immer „wahrhaftig und authentisch zu sein, sowohl in den zwischenmenschlichen Beziehungen als auch in der intellektuellen Forschung“; den eigenen Glauben zu vertiefen, seinen Lesern auf diesem Weg zu helfen und sich auf das Evangelium zu stützen, wenn es notwendig sei, „zu läutern“. Es sei jedoch von grundlegender Bedeutung, die Gedanken der anderen bekannt zu machen, ohne in Stereotypen zu verfallen „und auch den Mut zu haben - der oft notwendig ist -, ihre inakzeptablen Irrtümer und Abweichungen anzuprangern, vor allem, wenn sie die Menschenwürde und die Geschwisterlichkeit verletzen“.

Mit dem Herzen sehen

Kopf und Herz seien die Kräfte, die eingesetzt werden müssten, um „eine christliche Lesart der Ereignisse zu bieten, die sich nicht der Kultur der Aggression“ hingebe, die den anderen verunglimpfe, sondern ihn mit einem wohlwollenden Blick betrachte und aufrichtige Beziehungen aufbaue. In diesem Zusammenhang zitiert der Papst Fratelli tutti und erinnert daran, dass es gerade das Wohlwollen sei, das „die Art und Weise der Debatte und des Vergleichs von Ideen verklärt, wenn es zur Kultur in einer Gesellschaft wird“.

(vatican news)

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26. Januar 2024, 14:12