Papst an Missionswerke-Direktoren: Unermüdliches Zugehen
Mario Galgano - Vatikanstadt
Gemeinschaft, Kreativität und Beharrlichkeit: das sind die drei Schlüsselwörter, die für Papst Franziskus „für die Kirche in ständiger Mission“ und für die Päpstlichen Missionswerke (POM) in besonderer Weise gelten würden. Die Missionswerke seien aufgerufen, „zur Erneuerung für einen immer prägnanteren und wirksameren Dienst beizutragen“. Dies betonte der Papst in seiner Ansprache an die Teilnehmer der Generalversammlung des Netzwerks „Universelles Gebet und Nächstenliebe“, das unter der Leitung des Dikasteriums für Evangelisierung die Beteiligung aller katholischen Gläubigen am apostolischen Leben der Kirche fördern will. Franziskus empfing an diesem Samstag im Vatikan die Delegierten, die aus mehr als 120 Ländern der fünf Kontinente angereist waren; es handelt sich zumeist um die nationalen Leiter der Päpstlichen Missionswerke, begleitet von Kardinal Tagle, dem Propräfekten des zuständigen Dikasteriums, dem Sekretär, Erzbischof Nwachukwu, dem stellvertretenden Sekretär, Erzbischof Nappa, der Präsident der POM ist, und den vier Generalsekretären.
Spiritualität der missionarischen Gemeinschaft
In Bezug auf das erste Thema, die Gemeinschaft, betonte der Papst, dass die christliche Mission nicht darin bestehe, abstrakte Wahrheiten oder religiöse Überzeugungen zu vermitteln, „sondern vor allem darin, denen, denen wir begegnen, die grundlegende Erfahrung der Liebe Gottes zu ermöglichen, die sie in unserem Leben und im Leben der Kirche finden können, wenn wir leuchtende Zeugen dafür sind und einen Strahl des trinitarischen Geheimnisses widerspiegeln“. Er fügte hinzu, dass die Mission vor allem keine Proselytenmacherei sei; und er vertraute in diesem Zusammenhang eine persönliche Erfahrung an, die er bei einem der Weltjugendtage gemacht hatte, als eine Frau aus einer konservativen Gruppe sich damit brüstete, einen Jungen und ein Mädchen bekehrt zu haben: Es sei sehr hässlich, einen Katalog von Bekehrungen zu präsentieren, sagte der Papst. Daher die Ermahnung, stattdessen in der „Spiritualität der missionarischen Gemeinschaft voranzuschreiten, die die Grundlage des synodalen Weges der Kirche heute ist“ und fügte an:
„Ein Weg der missionarischen Bekehrung ist für alle notwendig, und deshalb ist es wichtig, dass es Möglichkeiten zur persönlichen und gemeinschaftlichen Weiterbildung gibt, um in der Dimension der missionarischen Gemeinschaftsspiritualität zu wachsen.“
Ohne zu vergessen, „dass der Ruf zur Gemeinschaft einen synodalen Stil enthält: gemeinsam gehen, einander zuhören, miteinander reden. Das erweitert unser Herz und lässt uns eine immer universellere Sichtweise entwickeln“, sagte der Papst und erinnerte an die Worte der seligen Pauline Jaricot bei der Gründung des ersten POM, des „Werkes für die Verbreitung des Glaubens“.
Lasst euch die kreative Freiheit der Missionare nicht stehlen
In Bezug auf den zweiten Begriff, die Kreativität, wies Franziskus darauf hin, dass diese „mit der Freiheit verbunden ist, die Gott besitzt und uns in Christus und im Geist schenkt“. Daher die Aufforderung, sich die „missionarische schöpferische Freiheit nicht stehlen zu lassen“. Es folgte eine Klarstellung:
„Wie der heilige Maximilian Maria Kolbe, Franziskanermissionar in Japan und Märtyrer der Nächstenliebe, zu sagen pflegte, 'nur die Liebe erschafft etwas'“, erinnerte der Papst. „Erinnern wir uns also daran, dass die Kreativität des Evangeliums der göttlichen Liebe entspringt und dass jede missionarische Tätigkeit in dem Maße kreativ ist, wie die Liebe Christi ihr Ursprung, ihre Form und ihr Ziel ist. So bringt sie mit unerschöpflicher Phantasie immer neue Wege hervor, um zu evangelisieren und unseren Brüdern und Schwestern, besonders den Ärmsten, zu dienen.“
In dieser Hinsicht seien auch die traditionellen Kollekten für die universalen Solidaritätsfonds für die Missionen ein Ausdruck dieser Nächstenliebe, die, wie der Papst bekräftigte, „auch dadurch gefördert werden müssen, dass neue Wege gefunden werden, um die Beteiligung von Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen zu fördern, die im Geiste der Solidarität die Arbeit für die Armen unterstützen können“.
Festigkeit und Beharrlichkeit, ohne sich entmutigen zu lassen
Schließlich sprach Franziskus über das dritte Wort, Hartnäckigkeit, d.h. „Festigkeit und Beharrlichkeit in der Zielsetzung und im Handeln“, und dankte Gott für das Zeugnis der Märtyrer, das eine Gruppe von Katholiken aus dem Kongo, Nord-Kivu, kürzlich vorgestellt hat. Sie erzählten von Gläubigen, deren Kehle durchgeschnitten wurden, nur weil sie Christen waren und nicht zum Islam konvertieren wollten. So wie es für die 21 Kopten vor fünf Jahren am Strand von Libyen geschehen sei. Der Papst sagte, er sei sich bewusst, dass die Mitarbeiter der Päpstlichen Missionsgesellschaften, die mit so vielen verschiedenen Realitäten in allen Kontinenten in Berührung kämen, auf viele Herausforderungen, komplexe Situationen, Belastungen und Müdigkeit stoßen könnten. Aber gleichzeitig bat er sie, sich nicht entmutigen zu lassen, und schloss mit einem besonderen Dank „für die Sorge um die Kinder“ durch das Werk der Heiligen Kindheit.
(vatican news)
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