Europäische Bischöfe beim Papst: Schwaches Europa schafft Ungerechtigkeit
Mario Galgano – Vatikanstadt
Sie hätten alle wichtigen Themen „dieser komplexen Phase im Leben der Europäischen Union“ angesprochen, so Bischof Crociata. Eines der Hauptthemen, den der Papst hervorgehoben habe, sei der Einsatz für den Frieden, „denn der Krieg in der Ukraine, aber auch der in Israel und im Gaza-Streifen ist ein großes Drama“, so der Bischof von Latina-Terracina-Sezze-Priverno.
Der Papst, fügte der italienische Bischof hinzu, „hat uns gebeten, mit allen Botschaften und Bitten, den Kontakten, mit allen Instrumenten, die wir haben, mit dem, was wir sind und was wir tun können, für den Frieden zu arbeiten und uns mit den Bemühungen der anderen Politiker und der Diplomatie, einschließlich der des Heiligen Stuhls, zu vereinen“.
„Wir fühlen uns verpflichtet, unseren Teil beizutragen“, so der Vorsitzende der EU-Bischöfe weiter, „die Europäische Union bei ihren institutionellen Aufgaben zu begleiten, die jetzt nach der Wahlrunde in neuer Weise wieder aufgenommen werden. Und auch hier sind die Szenarien und Probleme nicht einfach“.
Im Mittelpunkt der Wünsche, die die Bischöfe den neuen EU-Vertretern und den neuen institutionellen Ämtern der EU vorlegen würden, stünden die soziale Frage, die Migration und „die Fähigkeit der Europäischen Union, eine Subjektivität, eine bedeutende politische Initiative auf internationaler Ebene zum Ausdruck zu bringen“. Dieser neue Protagonismus, der heute von Europa verlangt werde, spiegele sich nicht nur in der „Arbeit für den Frieden“ wider, sondern auch in den Themen, die im Mittelpunkt der öffentlichen Meinung und der Wählerschaft stehen. Crociata erklärte: „Eines der Themen, die unseren Dialog mit Papst Franziskus eröffneten und begleiteten, war das der Schwäche Europas. Ein schwaches Europa läuft Gefahr, in einer Zeit, in der außergewöhnliche Initiativen und Anstrengungen erforderlich sind, seinen normalen Aufgaben nicht gewachsen zu sein.“
Crociata ging auf die Wahlergebnisse und den Sieg der antieuropäischen rechten Parteien in einigen Ländern ein:
„Im Allgemeinen muss man sagen, dass das Gleichgewicht gewahrt wurde, trotz dieser beträchtlichen Stimmenverschiebungen zugunsten der antieuropäischen Rechtsparteien, die weniger in den osteuropäischen Ländern als vielmehr in den Gründungsländern der Union zu verzeichnen waren. Dieses Phänomen“, so Crociata, „zeigt die Unzufriedenheit mit dem Status quo und das Bedürfnis nach Veränderung in einer Situation der Angst, Ungewissheit und Unsicherheit und in einem internationalen Kontext, in dem die anhaltenden Kriege das Schlimmste für die Zukunft befürchten lassen. All dies kommt in der Wahl zum Ausdruck, aber auch der Appell und die Forderung, auf reale Probleme reagieren zu können.“
(sir/vatican news)
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