Angelus: Das Evangelium mit Geduld und Zuversicht aussäen
Bei seinen Überlegungen ging der Papst vom Tagesevangelium nach Markus aus, in dem der Evangelist vom Reich Gottes mit dem Bild des Samens spricht (Mk 4, 26-34).
„Es braucht Zeit, es braucht Geduld“, so Franziskus, „damit die Saat zur rechten Zeit aufgeht und die Sprossen aus dem Boden sprießen und wachsen, stark genug, um am Ende eine reiche Ernte zu garantieren“. Daran ändere auch die Tatsache nichts, das der Bauer gutes und reichliches Saatgut ausgestreut, den Boden gut vorbereitet und seine Arbeit gut gemacht habe, erteilte Franziskus der hastigen Ungeduld auf rasche Ergebnisse eine Absage.
„Unter der Erde vollzieht sich das Wunder bereits (vgl. Mk 4, 27), es gibt eine enorme Entwicklung, aber sie ist unsichtbar, man braucht Geduld, und in der Zwischenzeit muss man die Schollen weiter pflegen, sie bewässern und sauber halten, auch wenn an der Oberfläche nichts zu geschehen scheint“, so die Mahnung des Papstes.
Auch wir sollen wachsen können
Das gleiche geschehe auch im Hinblick auf das Reich Gottes und das Unterfangen der Evangelisierung, schlug Franziskus den Bogen. Denn der Herr lege die reichhaltige und gute Saat seines Wortes in uns und warte dann geduldig darauf, dass die Saat Früchte der guten Werke trage, ohne je aufzuhören, uns zu begleiten:
„Denn er will, dass auf seinem Feld nichts verloren geht, dass alles zur vollen Reife gelangt; er will, dass wir alle wie reiche Ähren wachsen können.“
Doch auch wir seien nach dem Beispiel des Herrn gerufen, das Evangelium in allen unseren Lebenslagen geduldig zu verkündigen, ohne den Mut zu verlieren und mit der gegenseitigen Unterstützung aufzuhören, selbst wenn wir „trotz unserer Bemühungen keine unmittelbaren Ergebnisse zu sehen“ schienen: „In der Tat ist oft sogar unter uns, dem Anschein zum Trotz, das Wunder bereits im Gange, und zu gegebener Zeit wird es reiche Frucht tragen! (…) Möge die Jungfrau Maria, die den Samen des Wortes in sich aufnahm und wachsen ließ, uns helfen, großzügige und zuversichtliche Säer des Evangeliums zu sein.”
Gedenken an Michael Rapacz
In seinen anschließenden Grüßen erinnerte Franziskus auch an das Beispiel des polnischen Priesters und Märtyrers Michael Rapacz, der am Samstag in Krakau in einer Zeremonie unter dem Vorsitz von Kardinal Marcello Semeraro, Präfekt des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, in der Wallfahrtskirche der Göttlichen Barmherzigkeit in Łagiewniki seliggesprochen wurde. Er wurde 1946 während der Sowjet-Besatzung in Polen ermordet. Der Papst beschrieb ihn vor den Gläubigen als
„Seelsorger nach dem Herzen Christi, ein treuer und großzügiger Zeuge des Evangeliums, der sowohl die Verfolgung durch die Nazis als auch durch die Sowjets erlebte und darauf mit der Gabe seines Lebens antwortete."
(vatican news - cs)
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