Papst bedauert Demokratieskepsis

„Die Schwierigkeit der Demokratien, die Komplexität der heutigen Zeit zu bewältigen, scheint manchmal der Verlockung des Populismus zu weichen“, schreibt der Papst wörtlich. Dabei wohne der Demokratie „ein großer und unbestreitbarer Wert inne“, nämlich das „Miteinander“.

Als zentral an der Demokratie benennt Franziskus das Stichwort „Beteiligung“. „Die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, sind die Probleme von allen und betreffen alle. Der demokratische Weg ist, sie gemeinsam zu diskutieren und zu wissen, dass diese Probleme nur gemeinsam gelöst werden können.“ Wenn man ihn frage, was das „Herz der Demokratie“ ausmache, dann antworte er: „Gemeinsam ist besser, weil allein schlechter ist. Gemeinsam ist gut, weil allein traurig ist. Gemeinsam bedeutet, dass eins plus eins nicht zwei, sondern drei ergibt.“

Nicht auf dem Balkon sitzen und zugucken

Franziskus ruft zur Beteiligung an demokratischen Verfahren auf. „Das Risiko ist der fruchtbare Boden, auf dem die Freiheit keimt.“ Sich auf den Balkon zu setzen und passiv zu schauen, was um uns herum geschehe, sei „nicht nur unethisch, sondern auch unklug“.

Der Papst nennt in dem Text auch einige Herausforderungen, auf die demokratische Gesellschaften heute eingehen müssten, darunter Arbeitslosigkeit, Aufnahme und Integration von Migranten sowie niedrige Geburtenraten. Wörtlich fährt er fort: „Denken wir auch an die Entscheidung für eine authentische Friedenspolitik, die die Kunst der Verhandlung und nicht die Aufrüstung an die erste Stelle setzt.“

Das Vorwort gilt einem Buch, in dem Äußerungen des Papstes zum Thema Demokratie gesammelt sind. Es erscheint an diesem Sonntag als Gratis-Beilage einer Tageszeitung von Triest. Franziskus stattet am Sonntag der italienischen Hafenstadt einen Kurzbesuch ab.

(vatican news – sk)