Papst Franziskus bei der Audienz für die Teilnehmer des Generalkapitels der Oblaten vom heiligen Josef diesen Montag im Vatikan Papst Franziskus bei der Audienz für die Teilnehmer des Generalkapitels der Oblaten vom heiligen Josef diesen Montag im Vatikan  (Vatican Media)

Papst an Oblaten vom heiligen Josef: Nähe zu Jesus, Jugend und Armen

Papst Franziskus hat diesen Montag Mitglieder der Oblaten vom heiligen Josef (auch bekannt als Josefiner von Asti) im Vatikan in Audienz empfangen. Mitglieder der Kongregation sind derzeit anlässlich des 18. Generalkapitels in Rom. Die Oblaten sind eine Gemeinschaft aus Priestern, Ordensfrauen- und Männern und Laien, die in Europa, Asien, Afrika und Amerika aktiv sind.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Papst Franziskus ging in seiner Rede besonders darauf ein, wie der Ordensgründer Giuseppe Marello und auch der heilige Josef selbst den Josefinern als Vorbild dienen sollten:

„Dankbarkeit und Verantwortung - diese zwei Verhaltensweisen - beschreiben den heiligen Josef gut, den Hüter der heiligen Familie, der das Vorbild, Inspiration und Fürsprecher eurer Kongregation ist",  erklärte der Papst. Außerdem gab er den Audienzteilnehmern mit, stets in enger Verbindung mit Jesus zu sein - konkret rief Franziskus hier dazu auf, ein „gutes Gebetsleben" zu haben, an den Sakramenten teilzuhaben, die Bibel zu lesen und auch die Anbetung nicht zu vernachlässigen:

„Dankbarkeit und Verantwortung - diese zwei Verhaltensweisen - beschreiben den Heiligen Josef gut“

Hier Hören: Papst an Oblaten vom heiligen Josef: Nähe zu Jesus, Jugend und Armen (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

„Hier möchte ich unterstreichen, dass wir die Anbetung manchmal vernachlässigen, die Anbetung, vor dem Herrn, in Stille, das kann manchmal ein wenig ,langweilig` erscheinen, richtig?  Anbeten... In Stille: Das sollten wir alle tun... Denken wir stets daran: Ohne Jesus können wir uns nicht auf den Beinen halten! (...) Und denkt auch an eure Sünden, jetzt, schaut, wie ihr in Sünde gefallen seid, es war, weil ihr nicht beim Herrn wart. Es ist immer so. Wer nahe beim Herrn ist, der klammert sich sofort an ihn und fällt nicht. Nähe zum Herrn", mahnte Franziskus.

„Wer nahe beim Herrn ist, der klammert sich sofort an ihn und fällt nicht. Nähe zum Herrn“

Der Papst legte den Josefinern von Asti auch ans Herz, sich gut um die Jugend zu kümmern:

„Die jungen Leute brauchen uns nicht, sie brauchen Gott! Und je näher wir ihm sind, desto besser sind wir in der Lage, ihnen zu helfen und ihnen zu begegnen - ohne überflüssiges in den Vordergrund stellen oder nur ihre Rettung oder vollkommenes Glück im Sinn zu haben. Unsere Jugendlichen - aber in Wirklichkeit wir alle - leben in einer Welt, die aus Äußerlichkeiten besteht, in der, alles was zählt, der äußere Anschein ist, Likes bekommen, immer neue Erfahrungen machen.  Aber ein Leben, das nur Wert auf das Außen legt, führt zu einer innerlichen Leere. Es ist, als würde man sein Haus verlassen und nur draußen unterwegs sein und zulassen, dass das eigene Heim verkommt - aus Mangel an Liebe und Pflege. Macht eure Herzen, eure Gemeinschaften, eure Ordenshäuser zu Orten, an denen die Wärme der Nähe zu Gott und den Geschwistern spürbar ist", lautete daher der Appell des Papstes.

„Macht eure Herzen, eure Gemeinschaften, eure Ordenshäuser zu Orten, an denen die Wärme der Nähe zu Gott und den Geschwistern spürbar ist“

Es gelte, allen stets ein guter Vater zu sein, so wie der heilige Josef, betonte Franziskus weiter. Auch der heilige Giuseppe Marello habe zu Lebzeiten all jene verurteilt, die ungerecht gegenüber der Jugend gewesen seien, in dem sie sie orientierungslos alleine ließen und sich darauf beschränkten, sie zu kritisieren - „und das ist auch heute noch oft so", meinte Papst Franziskus. Stattdessen gelte es, junge Menschen wie ein guter Vater zu begleiten und ihnen zu helfen, das Beste aus sich herauszuholen.

Nicht zuletzt rief das katholische Kirchenoberhaupt die Ordensmitglieder dazu auf, auch die „Letzten" nicht zu vergessen:

„Die Letzten anzunehmen heißt nicht, sich gönnerhaft zu ihnen hinabzubeugen, weil sie mutmaßlich ,weniger wert` sind, sondern ihre Armut zu teilen." 

Die Oblaten des heiligen Josef

Die Kongregation der Oblaten des heiligen Josef zählt weltweit rund 600 Mitglieder in 16 Ländern und hat aktuell im indischen Bundesstaat Kerala starken Zulauf. Gegründet wurde die Ordensgemeinschaft im 19. Jahrhundert in Italien von Giuseppe Marello. Beim Generalkapitel in Rom bestätigten die Oblaten des heiligen Josef Pater Jan Pelczarski als Generalsuperior.

(vatican news - sst)

 

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26. August 2024, 09:24