Papst: Jesus in Demut und Liebe nachahmen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“: Um diesen Ausspruch des Petrus, der im Johannesevangelium dokumentiert wird (6,60-69), drehten sich die Überlegungen des Papstes an diesem Sonntag.
„Und Petrus sagt ihn in einem kritischen Augenblick,“ erklärte Franziskus. „Jesus hat gerade eine Rede beendet, in der er sagte, er sei das „Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“: ein Ausdruck, der für die Menschen schwer zu verstehen ist, und viele, auch Jünger, die ihm folgten, haben sich von ihm abgewandt.“
Freundschaft und Vertrauen
Hier geht es also um Glaubenszweifel, die Frage, ob es sich wirklich lohnt, Gott zu folgen und die christlichen Grundwerte und Grundwahrheiten auch gegen Widerstände zu vertreten. Und nun dieser Ausspruch Petri: Worte, die von der Freundschaft und dem Vertrauen zeugten, die ihn mit Christus und den anderen Jünger verbanden; Weggefährten, die mit Jesus „die Momente des öffentlichen Lebens und die Vertrautheit des Alltags“ teilten.
Leicht sei es für die Jünger nicht gewesen, Jesus zu folgen, gab der Papst weiter zu bedenken. Sein Verhalten sei mit der damaligen Mentalität, den damaligen Traditionen oft auf Kollisionskurs gegangen, sei nicht selten provokant, ja sogar peinlich gewesen.
Nur Jesus allein lässt uns die Fülle des Lebens finden
„Und doch haben Petrus und die anderen Apostel unter den vielen Lehrmeistern jener Zeit nur in ihm die Antwort auf den sie beseelenden Durst nach Leben, Freude und Liebe gefunden. Nur er hat sie die Fülle des Lebens finden lassen, nach der sie suchten – über die Grenzen der Sünde, ja sogar des Todes hinaus. Und das ist der Grund, warum sie nicht weggehen,“ so das Kirchenoberhaupt.
Und deshalb sollten auch wir uns fragen, wie sehr Jesus in unserem Leben präsent sei und ob wir uns von seinen Worten auch wirklich berühren, ja herausfordern ließen.
Zum Abschluß gab der Papst seinen Zuhörern noch folgenden Denkanstoß mit auf den Weg:
„Je näher wir dem Herrn sind – je mehr wir uns sein Evangelium zu Herzen nehmen, seine Gnade in den Sakramenten empfangen, im Gebet seine Nähe suchen, ihn in Demut und Nächstenliebe nachahmen – desto mehr erfahren wir, wie schön es ist, ihn zum Freund zu haben, und erkennen, dass er allein es ist, der Worte des ewigen Lebens hat.“
(vaticannews – skr)
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