Papst an Jugend in Singapur: Aufruf zu Mut und Miteinander-Teilen
Am letzten Morgen seines Besuchs in Singapur wandte sich Papst Franziskus im Catholic Junior College an eine junge, interreligiöse Gemeinschaft. In seiner freigehalten Rede - es waren Antworten auf Fragen einiger jungen Menschen - betonte das katholische Kirchenoberhaupt die zentrale Rolle der Jugend beim Aufbau einer friedlichen, geschwisterlichen Welt. Er würdigte die harmonische Vielfalt Singapurs und dankte sowohl den Religionsführern des Landes als auch Kardinal William Goh und Minister Edwin Tong für ihre Bemühungen um den interreligiösen Dialog. In dem interreligiösen Treffen mit jungen Menschen aus verschiedenen Glaubensgemeinschaften sprach er über zentrale Themen, die der Jugend auf der ganzen Welt am Herzen liegen: Mut, Eigenverantwortung und die Wichtigkeit des Dialogs zwischen den Religionen.
Franziskus war sichtlich erfreut über die Versammlung junger Menschen aus einigen der religiösen Traditionen, die in Singapur vertreten sind, wo Moscheen, buddhistische Tempel und christliche Kirchen Seite an Seite zwischen den ikonischen Wolkenkratzern des Stadtstaates stehen. Als Zeichen dafür, dass er sich wohl fühlte, ließ Franziskus seine vorbereitete Rede ausfallen und forderte die Jugendlichen auf, Risiken einzugehen, auch wenn das bedeutet, Fehler zu machen. Aber er kehrte zum eigentlichen Thema des Besuchs zurück, um seine Hauptaussage über die Notwendigkeit eines konstruktiven Dialogs zwischen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen zu machen, anstatt auf der Rechtschaffenheit ihrer jeweiligen Überzeugungen zu bestehen. „Alle Religionen sind ein Weg, um zu Gott zu gelangen“, sagte er. „Sie sind wie verschiedene Sprachen, um dorthin zu gelangen. Aber Gott ist Gott für alle.“
Jugend mit Mut
Der Papst ermutigte die Jugendlichen, drei Tugenden zu pflegen: Mut, Miteinander-Teilen und Respekt. Der Mut, so betonte er, sei notwendig, um den Weg der Freundschaft und des Dialogs zu wählen. Raaj, einer der anwesenden Jugendlichen und Angehöriger der Hindu-Gemeinschaft, hatte berichtet, wie herausfordernd es sein kann, andere junge Menschen für diese Ideen zu begeistern. Papst Franziskus griff diese Bedenken auf und forderte die Jugendlichen auf, trotz aller Hindernisse an ihrem Engagement festzuhalten. Junge Menschen müssten Risiken eingehen, um vorwärts zu gehen..
Kritiker, Komfortzone und KI
Menschliche Begegnungen fördern
Ein weiterer zentraler Punkt der Rede war das Miteinander-Teilen. Papst Franziskus verwies auf Preet, eine weitere Jugendliche und Mitglied der Sikh-Gemeinde, die betonte, wie wichtig es sei, menschliche Begegnungen zu fördern, um Vorurteile abzubauen. Der Papst warnte vor den negativen Auswirkungen der digitalen Welt, die oft zu Polarisierung führen kann, und appellierte an die Jugendlichen, persönliche Begegnungen zu suchen, um echte Freundschaften aufzubauen.
Ein besonders intensiver Moment der Begegnung war, als der Papst über das Thema Mobbing sprach. Er verurteilte jede Form von Mobbing, sowohl verbal als auch körperlich, und erinnerte die Jugendlichen daran, dass jeder Mensch einzigartige Fähigkeiten und Schwächen habe. „Mobbing ist immer eine Form der Aggression, besonders gegen die Schwächsten“, warnte der Papst und forderte die Anwesenden auf, stattdessen Respekt und Solidarität zu fördern.
Schließlich hob der Papst die Bedeutung des Respekts hervor, die besonders im digitalen Zeitalter mit der wachsenden Bedeutung der künstlichen Intelligenz von Bedeutung ist. Nicole, eine weitere Rednerin, die Katholikin ist, hatte darauf hingewiesen, dass moderne Technologien nicht nur neue Möglichkeiten bieten, sondern auch Herausforderungen mit sich bringen. Franziskus forderte die Jugendlichen auf, sich gegen Mobbing einzusetzen und dabei immer die Würde des Menschen im Blick zu behalten, insbesondere von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Zuvor hatte eine Tanzgruppe junger Menschen mit Behinderung auf der Bühne eine Darbietung gehalten.
Religionen sind wie Sprachen
Besonderen Applaus erhielt der Papst für seine Worte zum interreligiösen Dialog. Er lobte die Fähigkeit der Jugendlichen in Singapur, die Vielfalt der Religionen zu respektieren und wertschätzend miteinander ins Gespräch zu kommen. „Alle Religionen sind Wege zu Gott, wie verschiedene Sprachen, um zu ihm zu gelangen. Aber Gott ist für alle derselbe“, erklärte er. Dabei betonte er die Notwendigkeit von Respekt und Offenheit, besonders in einer Welt, die oft von Spaltung geprägt ist.
Zum Abschluss ermutigte Papst Franziskus die Jugendlichen, weiterhin den Traum einer geschwisterlichen Welt zu verfolgen und die Werte ihrer jeweiligen religiösen Traditionen zu bewahren. Franziskus rief die Jugendlichen dazu auf, mutig in die Zukunft zu blicken. „Geht Risiken ein, habt keine Angst!“, sagte er und betonte die Bedeutung von Dialog und Verständnis zwischen den Religionen. Er ermutigte die Jugendlichen, diese Werte nicht nur zu leben, sondern sie auch an künftige Generationen weiterzugeben. Mit einem herzlichen Dank an alle Anwesenden und einem Aufruf, für ihn zu beten, verabschiedete er sich und bereitete sich auf die Rückreise nach Rom vor.
Nach der Ansprache des Papstes haben die Jugendlichen das folgende Gelöbnis aufgesagt:
„Wir, die künftige Generation, geloben, ein Leuchtfeuer der Einheit und der Hoffnung zu sein, indem wir die Zusammenarbeit und die Freundschaft fördern, die das harmonische Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens begünstigen.“
Mit einem gemeinsamen stillen Gebet und einem Segen verabschiedete sich Papst Franziskus von den Anwesenden, bevor er seine Rückreise nach Rom antrat. Dieses interreligiöse Treffen war nicht nur ein inspirierender Höhepunkt seiner Reise, sondern auch eine kraftvolle Botschaft des Friedens, des Dialogs und der Hoffnung für die Zukunft.
(vatican news)
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