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Papst fordert Respekt für den Status Quo von Jerusalem

Papst Franziskus hat sich erneut besorgt über eine weitere Eskalation des Nahost-Konfliktes gezeigt. Auch der Status Quo in Jerusalem dürfe nicht angetastet werden, so das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet. Er erinnerte auch an den andauernden Konflikt in der Ukraine und forderte am heutigen Weltgebetstag konkreten Einsatz für die Schöpfung.

„Erneut wende ich meine Gedanken mit Sorge dem Konflikt in Palästina und Israel zu, der auf andere palästinensische Städte überzugreifen droht“, so Franziskus beim Mittagsgebet. Er appellierte dazu, die Verhandlungen nicht abzubrechen und mahnte in diesem Zusammenhang zu einer sofortigen Waffenruhe und der sofortigen Freilassung der noch verbliebenen Geiseln. Erst an diesem Samstagabend war bekannt geworden, dass die israelische Armee weitere sechs in den Gazastreifen verschleppte Israelis tot aufgefunden hatte, darunter auch den Sohn von Rachel Goldberg-Polin, die zu einer Sprecherin der Geiselfamilien geworden und dem Papst auch persönlich begegnet war.

Beim Mittagsgebet forderte das Kirchenoberhaupt auch weitere Hilfe für die Bevölkerung in Gaza, wo sich „so viele Krankheiten, darunter auch Polio“, ausbreiten. Die WHO führt in diesen Stunden erste Impfungen gegen die Krankheit durch, die bei Kindern zu Lähmungen führen kann. Medizinisches Personal in der Region warnt seit Monaten vor einer möglichen Epidemie, erste Fälle wurden mittlerweile bereits gemeldet. Für die Impfungen hatte die israelische Armee zeitweise Unterbrechungen der Kampfhandlungen zugesichert.

Beim Mittagsgebet gedachte Franziskus auch der Situation in Jerusalem:

„Es möge Frieden im Heiligen Land herrschen, es möge Frieden in Jerusalem herrschen! Möge die Heilige Stadt ein Ort der Begegnung sein, an dem sich Christen, Juden und Muslime respektiert und willkommen fühlen und niemand den Status Quo an ihren jeweiligen Heiligen Stätten in Frage stellt.“

Angriffe auf Stromnetz in der Ukraine

Der Papst erinnerte in seinen Appellen auch an den Krieg in der Ukraine und versicherte seine Nähe zum „gemarterten Volk der Ukraine“, das durch die anhaltenden Angriffe auf seine Infrastruktur „schwer getroffen“ sei: „Sie haben nicht nur Tote und Verletzte gefordert, sondern auch mehr als eine Million Menschen ohne Strom und Wasser zurückgelassen. Denken wir daran, dass die Stimme der Unschuldigen immer bei Gott Gehör findet, dem ihr Leid nicht gleichgültig ist!“

Zudem gedachte Franziskus in seinen Worten nach dem Mittagsgebet auch der Opfer eines Unfalls in der brasilianischen Stadt Recife. Dort waren am Freitag beim Einsturz eines Kirchendachs zwei Menschen getötet und mindestens 20 verletzt worden.

„Auf den Schrei der Erde hören“

„Heute begehen wir den Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung. Ich hoffe, dass sich alle - Institutionen, Verbände, Familien und jeder Einzelne - konkret für unser gemeinsames Haus engagieren werden. Der Schrei der verwundeten Erde wird immer alarmierender und ruft nach entschlossenem und dringendem Handeln.“

Der Aktionstag steht im Jahr 2024 unter dem Leitwort „Hoffe und handle mit der Schöpfung. Auf den Schrei der Erde hören.“ Mit ihm wird die ökumenische Schöpfungszeit eingeleitet, in der zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober kirchliche Gemeinden den Einsatz und das Gebet für die Schöpfung in den Fokus nehmen.

Bitte um Gebet für die Asienreise

Zum Schluss erinnerte Franziskus daran, dass er am Montag zu seiner zwölftägigen Asienreise aufbrechen wird. „Bitte betet für die Früchte dieser Reise“, wandte er sich an die Pilger auf dem Petersplatz. Es handelt sich um die 45. und längste Auslandsreise des Papstes in seinem Pontifikat. Dabei wird er Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur bereisen. Bereits am Vormittag war er wie üblich vor Auslandsreisen in die römische Basilika Santa Maria Maggiore gefahren, um dort vor dem Gnadenbild der „Salus Populi Romani“ für ein Gelingen der Reise zu beten.

(vatican news - cs)

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01. September 2024, 13:48