Papst Franziskus empfängt die italienischen Chirurgen Papst Franziskus empfängt die italienischen Chirurgen  (Vatican Media)

Papst zu Chirurgen: „Auch wer nicht geheilt werden kann, muss gepflegt werden“

Einen humanen und professionellen Ansatz bei ihrer Arbeit hat Papst Franziskus vor Chirurgen angemahnt, die er an diesem Mittwoch in Audienz empfangen hat. Insbesondere die neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, aber auch die Behandlung unheilbarer Patienten hatte der Pontifex dabei im Blick.

Die Chirurgen weilten in Rom, um dort an einem Kongress der italienischen Chirurgenvereinigung teilzunehmen, der unter dem Titel stand: „Die Zukunft des Chirurgen – der Chirurg der Zukunft“.

„Ein schönes Thema!“, stellte der Papst fest, was er auch in seiner Ansprache aufgriff: „Wer von der Zukunft spricht, spricht von Hoffnung, von Projekt, von Engagement“, sagt er. Die Arbeit der Chirurgen sei „wertvoll für den Menschen“, ein Geschöpf, das „schön“, aber „zerbrechlich“ sei. Mit Blick darauf gab Franziskus den Medizinern mit auf den Weg, bei ihrer Arbeit stets „Liebe, Mitgefühl, Nähe und Fürsorge“ walten zu lassen, auch in besonders schwierigen Fällen, denn „auch wenn ein Mensch nicht geheilt werden kann, kann er immer gepflegt werden, damit niemand je als Ausschuss angesehen werde oder sich so fühle“, unterstrich das Kirchenoberhaupt. Auf diese Weise werde man zu „Gesundheitsstiftern“ und „Hütern des Lebens derer, die leiden“. Franziskus empfing die Mediziner vor seiner Generalaudienz am Mittwoch in einem Nebensaal der Audienzhalle, wo derzeit die Bischofssynode tagt.

Mitgefühl und Nähe

Es gelte, Vertreter einer „menschlichen“ Wissenschaft zu sein, auch wenn bei Operationen immer mehr Künstliche Intelligenz zum Einsatz komme. Es sei in diesem Zusammenhang gut, nie zu vergessen, dass „ohne die ,Hand‘ des Chirurgen“ nichts gehe, so der Papst mit Verweis auf den griechischen Ursprung der Berufsbezeichnung, welche „Arbeit“ oder „Operation mit der Hand“ bedeutet. Die Patienten müssten mit der gleichen Sorgfalt behandelt werden, die sie auch selbst als Patienten auf dem Operationstisch erleben wollten, mahnte Franziskus die Mediziner. „Denken Sie über die Gesten nach, die Sie als Fachleute gemeinsam im Team mit Ihren Mitarbeitern in die Praxis umsetzen, und scheuen Sie sich nicht, vor allem bei jungen Menschen die menschliche, wissenschaftliche, technologische und psychologische Ausbildung zu fördern: Hier werden die besten Eigenschaften der künftigen Chirurgen entstehen.“

Für seine Gäste hatte Franziskus eine Ikone von Jesus im Gepäck, „des Arztes der Seelen und der Körper“, der innehalte und sich kümmere, „ohne Eile“: „Ihr Chirurgen müsst euch kümmern, mit Liebe sehen, Mitgefühl empfinden und euren Patienten nahe sein, ohne Eile. Ich danke euch für euer Opfer, denn ihr seid immer an der Seite der leidenden Menschheit“, sagte er erneut.

Geschenke für Franziskus
Geschenke für Franziskus

Ein OP-Outfit für den Papst

Der Präsident der Vereinigung, Massimo Carlini, überreichte dem Papst eine Gedenktafel und eine OP-Ausstattung, die mit dem Logo des Chirurgen-Verbandes und dem Namen „Papst Franziskus“ versehen waren. „Eine Geste, die die Verbindung zwischen Wissenschaft und Menschlichkeit darstellt und Menschlichkeit, die die Welt der Pflege mit der Welt der Spiritualität verbindet“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.

(vatican news - cs)

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16. Oktober 2024, 14:38