Papst mit Gästen heute, 4. November 2024 Papst mit Gästen heute, 4. November 2024  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Franziskus: In den Armen ist Christus

Papst Franziskus ist bei einer Audienz an diesem Montag auf ein Thema zurückgekommen, das ihn seit dem ersten Tag seines Pontifikats beschäftigt. Die Kirche muss arme und ausgegrenzte Menschen in den Mittelpunkt ihres Wirkens stellen, sie muss Hoffnung säen unter Flüchtlingen, Migranten und Kriegsopfern.

Das bekräftigte der argentinische Papst gegenüber engagierten Gläubigen, die zu einem dritten Welttreffen „Kirchen als Feldlazarett“ zusammengekommen waren. Er dankte seinen Gästen für ihren Einsatz an der Seite der Schwächsten. Darüber hinaus betonte er, dass auch die Armen Christus verkünden, etwa indem sie Migranten aufnehmen, und dass jeder und jede, auch Gläubige anderer Religionen und Nichtglaubende, den Armen und in ihnen Jesus dienen können.

Zu Beginn erinnerte der Papst an drei Prinzipien, die im kirchlichen Dienst unverzichtbar sind: „Christus verkünden, Ungleichheiten ausgleichen und Hoffnung säen“. Diese Grundsätze sollen die Arbeit der Kirche leiten und zur Orientierung dienen. Franziskus verdeutlichte, dass die Kirchen wie ein „Feldlazarett“ handeln sollten, immer mit dem Fokus auf die Verletzlichsten.

Zum Nachhören

„Wir müssen sie suchen gehen“

Mit Nachdruck appellierte er an die Gläubigen, hinauszugehen und die Menschen dort aufzusuchen, wo sie leben, anstatt sich auf die reinen Besucherzahlen in den Gottesdiensten zu konzentrieren. „Wir müssen uns bewusst sein, dass nur wenige Menschen zur Kirche kommen. Wir müssen sie suchen gehen“, erklärte er. Hier sei weniger das Wort, sondern vielmehr das Zeugnis gefragt – das Handeln spreche oft lauter als Worte.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Rede war das Thema Migration. Papst Franziskus dankte den Gläubigen, darunter auch Priestern und Ordensleuten, für ihren Dienst an den Migranten und sprach die Situation in Italien und Spanien an. Er sagte: „Danken wir dafür, dass die Migranten kommen, denn das Durchschnittsalter hierzulande ist mit, ich glaube, 46 Jahren ziemlich hoch.“ Mit einem kritischen Seitenblick auf westliche Gesellschaften fügte er hinzu, dass viele zwar Haustiere hielten, aber wenige Kinder zur Welt kämen.

Bei der Papstaudienz
Bei der Papstaudienz

Hoffnung geben!

Die Kirche müsse eine Quelle der Hoffnung sein, stellte Franziskus klar. Er appellierte an die Anwesenden, jeden Menschen, dem sie begegnen, mit Hoffnung zu erfüllen, gerade in schwierigen Situationen wie zum Beispiel bei Kriegsflüchtlingen. „Die christliche Hoffnung ist größer als jede Situation – sie gründet im Herrn, nicht im Menschen,“ stellte er klar. Franziskus verwies auch auf die Inspiration, die christliches Handeln im Dienst der Armen sein könne: „Schwestern, Brüder, ich danke euch für das Zeugnis des christlichen Lebens. Verbreitet die Hoffnung, verbreitet die Barmherzigkeit, verbreitet die Liebe zu all diesen Menschen, damit auch sie, überzeugt von dieser Wahrheit, im Dienst an den Ärmsten mitarbeiten können.“

Auch Nichtgläubige können im Dienst an den Ärmsten einen Platz finden, hob der Papst hervor: „Jeder, Atheist, Nicht-Atheist, jeder, ob er dieser oder einer anderen Religion angehört. Dienen - den Ärmsten dienen. Unter den Ärmsten ist Jesus. Sie dienen Jesus, auch wenn sie nicht an ihn glauben. Alle, alle, alle, alle in der Dienstbereitschaft, alle in der Einsatzbereitschaft für andere.“

Die Audienz galt Teilnehmenden des dritten Treffens „Feldlazarett der Kirchen“, einer Initiative der Vereinigung „Mensajeros de la Paz“ (Botschafter des Friedens), die 1962 auf Initiative des spanischen Priesters Pater Ángel García Rodríguez entstand. Das Engagement des katholischen Werkes gilt ausgegrenzten Menschen wie Obdachlosen, Migranten und bedürftigen Kindern.

(vatican news – gs)

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04. November 2024, 13:58