Franziskus zu italienischen Kirchenvertretern: Mutige Entscheidungen treffen
In seiner Botschaft ermutigte der Papst die Teilnehmer, das, was in den letzten Jahren an Rückmeldungen gesammelt wurde, in evangelische Entscheidungen umzusetzen. Die Bischöfe forderte er auf, Verantwortung für das zu übernehmen, was beschlossen wird.
Anders als beim Synodalen Weg in Deutschland sind beim italienischen Pendant keine Laienvertreter eingebunden, die gleichberechtigt mit den Bischöfen abstimmen können. Am Ende der Diskussionen wird die italienische Bischofskonferenz über die vorgelegten Vorschläge entscheiden.
Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz Kardinal Matteo Zuppi eröffnete die Sitzung mit der Verlesung der Botschaft von Papst Franziskus, die für diese Etappe der „prophetischen Phase“ vorbereitet wurde. In seiner Botschaft erinnert der Bischof von Rom an die Vollversammlung der italienischen Bischöfe vom vergangenen Mai, bei dem mit Blick auf den nationalen Synodalen Weg, der 2021 auf Wunsch des Papstes angestoßen wurde, drei Hinweise gegeben wurden: weitergehen, gemeinsam Kirche machen und eine offene Kirche sein. Dann zieht er eine erste Bilanz:
„Die in den Ortskirchen gesammelten Zusammenfassungen zeugen von einer Lebendigkeit, die sich im Unterwegssein, in der Kultivierung des Miteinanders und im Stil der Offenheit ausdrückt. Es sind Geschichten, in denen der Heilige Geist gewirkt hat, indem er die vorrangigen Dimensionen aufzeigte, um bestimmte Prozesse in Gang zu setzen, mutige Entscheidungen zu treffen, zur Verkündigung der Prophezeiung des Evangeliums zurückzukehren, missionarische Jünger zu sein. Habt keine Angst, eure Segel nach dem Wind des Geistes auszurichten!“
Sich für evangelische Entscheidungen einsetzen
Der Papst verweist auf die Haltung des Propheten, der mit dem Blick des vom Wort Gottes erleuchteten Glaubens in der Zeit lebt. Und er erinnert erneut an die unverzichtbare Rolle des Heiligen Geistes, der den Dialog erleuchtet, ausrichtet und fruchtbar macht.
„Es geht also darum, das, was in diesen Jahren zusammengetragen wurde, in evangelische Entscheidungen und Beschlüsse umzusetzen. Und dies geschieht in der Fügsamkeit gegenüber dem Geist.“
Begleiten mit Väterlichkeit und Nächstenliebe
Auf der Ebene der Synode zu handeln bedeutet, die Kirchen in die Lage zu versetzen, „ihre Verpflichtung gegenüber dem Land“ bestmöglich zu erfüllen, indem sie den Stil Jesu nachahmen, der die Leiden und Erwartungen der Menschen, ihre materiellen und geistlichen Bedürfnisse zu verstehen wusste. Der Papst bittet um Fürsprache der Gottesmutter für ein Gelingen des Unterfangens und lädt die Bischöfe dazu ein, „diesen Weg weiterhin mit Väterlichkeit und Liebe zu begleiten und mit Gottes Hilfe die Verantwortung für das zu übernehmen, was beschlossen wird“. Eingedenk der „Geschichte der Kirchenkonferenzen, die den Weg der Kirche in Italien in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geprägt haben“, sollten die die Gemeinden „auf dem Weg der Gemeinschaft, der Teilhabe und der Mission begleiten“.
Bischöfe entscheiden
Die aktuelle Versammlung in St. Paul vor den Mauern, der Kirche, in der Johannes XXIII 1959 das Zweite Vatikanische Konzil angekündigt hatte, ist Teil abschließenden Phase des dreijährigen nationalen Synodenweges, der eine Diskussion über die „Lineamenta“ (den Text, der die bisher erzielten Ergebnisse zusammenfasst und einige praktische Vorgehensweisen vorschlägt) und die Ausarbeitung eines Arbeitsinstrumentes im Hinblick auf die zweite Versammlung, die vom 31. März bis zum 4. April 2025 ebenfalls in Rom stattfinden soll, beinhaltet.
Zuvor sollen die Ergebnisse der aktuellen Beratungen erneut in den Diözesen beraten werden, die dann in die 2. Versammlung einfließen sollen. Dort erst werden dann konkrete Vorschläge beschlossen, über deren Annahme die CEI in ihrer Frühjahrs-Vollversammlung (26. bis 29. Mai 2025) endgültig entscheidet.
(vatican news - cs)
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