Papst zu Ukraine: Irrsinn der Gewalt beenden, dauerhafter Friede
Salvatore Cernuzio und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Der Papst will, dass die Welt nicht die Augen verschließt vor den Qualen, denen das ukrainische Volk seit dem 24. Februar 2022 ausgesetzt ist. All jenen Appellen, die er bereits immer beim Angelus- und Regina Caeli-Gebet sowie jeder Generalaudienz wiederholt, fügt Franziskus am 19. November, dem Tag, an dem der Ausbruch des Konflikts den dramatischen „Meilenstein“ von fast 33 Monaten erreicht, einen weiteren hinzu - diesmal virtuell über sein Konto auf X, wo Papst Franziskus als „@Pontifex" in neun Sprachen - darunter auch Deutsch - vertreten ist. 1.000 Tage sind vergangen, seit jenem 5 Uhr morgens vor zwei Jahren, als die erste russische Rakete in Kiew einschlug - fast 200 Appelle hat das katholische Kirchenoberhaupt damit seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine abgesetzt, die Papst Franziskus immer wieder als „gemartert" bezeichnet.
204 Zeichen für Frieden
In 204 Zeichen, Leerzeichen inklusive - ruft der Papst angesichts des Wiederaufflammens des Konflikts zu diplomatischem und politischem Engagement auf. Auch nach 1.000 Tagen treffen russische Raketen die Ukraine - mehr als 200 haben allein in den vergangenen Stunden Zivilisten, darunter auch Minderjährige, getötet und Infrastrukturen zerstört. Die Ukraine hingegen schickt Raketen, die von den Vereinigten Staaten nach der Genehmigung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden vom Sonntag geliefert wurden, tief ins russische Hinterland.
Beten - so wie es auch der Papst tut
Angesichts der katastrophalen Lage bittet Papst Franziskus auch über das Internet die Gläubigen aller Breitengrade zum Gebet. Dasselbe, das er - wie er immer öffentlich erklärt hat - täglich in der Stille seines Zimmers verrichtet, vor Kreuzen, Bildern und anderen Symbolen, die für die vom Krieg betroffenen Gebiete stehen.
Verhandlungen und ehrliche Kompromisse
In seinem Post bekräftigt der Papst auch seinen Wunsch und sein Engagement für einen „gerechten und dauerhaften“ Frieden. Was diesen ausmacht, hat er in vielen Ansprachen - unter anderem auch während seiner apostolischen Reisen - gesagt: Dass es Mut zur Verhandlung als Ausübung von Weisheit sowie „mit Ausdauer und Geduld" geführte „ehrliche Verhandlungen zur Lösung von Konflikten“ brauche, um das Vorherrschen parteiischer Interessen zu verhindern, die legitimen Bestrebungen eines jeden zu schützen und - wie er bei seiner Luxemburg-Reise sagte: „ehrliche Kompromisse zu finden, die nichts gefährden und stattdessen Sicherheit und Frieden für alle schaffen können.“
(vatican news - sst)
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