Vatikan-Glückwünsche zum Ramadan: Religion als Quelle des Friedens
Anne Preckel - Vatikanstadt
Die Rivalität zwischen Christen und Muslimen habe in der Vergangenheit teils negative Folgen gehabt, heißt es in der Grußbotschaft mit dem Titel „Christen und Muslime. Von Konkurrenz zur Zusammenarbeit“. Dazu zählten Eifersucht, gegenseitige Beschuldigungen und Spannungen sowie „in einigen Fällen gewalttätige Auseinandersetzungen“. Vor allem sei destruktiv, wenn Religion instrumentalisiert und für die Interessen Einzelner und politischer Bewegungen vereinnahmt werde.
Die Gesellschaften seien heute ethnisch, religiös und kulturell immer vielfältiger, hält die Botschaft weiter fest. Angesichts dieser Gegebenheiten sei heute - statt einer Konkurrenz der Religionen - eine Zusammenarbeit der Glaubensgemeinschaften im Dienste der Bedürftigsten wünschenswert. Diese Kooperation könne auch zu einem positiveren Bild der Religion insgesamt beitragen - nämlich als Quelle des Friedens statt der Spannung und Gewalt.
Unterschiede nicht unter den Teppich kehren
Christentum und Islam sollten sich geteilte religiöse Werte vergegenwärtigen, ohne bestehende Unterschiede zwischen den Religionen unter den Tisch zu kehren, heißt es weiter. Diese „legitimen Unterschiede“ gelte es zu respektieren. Ziel müsse eine „effiziente Kooperation für das Gemeinwohl“ sein – der Einsatz für die Schwächsten sei schließlich ein „glaubwürdiges Zeugnis für die Liebe des Allmächtigen gegenüber der gesamten Menschheit“.
Der Ramadan 2018 begann am 16. Mai und bedeutet für gläubige Muslime tagsüber den Verzicht auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. Die Grußbotschaft ist vom Präsidenten des Dialogrates, Kardinal Jean-Louis Tauran und dessen Sekretär Ángel Ayuso Guixot unterzeichnet.
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