Vatikan: Chance zu Reform der Finanzmärkte nicht genutzt
Besorgt über Hyperglobalisierung
Der wachsende Einfluss der Finanzmärkte für den persönlichen Wohlstand des größten Teils der Menschheit bleibe ein Haupthindernis für eine ganzheitliche Entwicklung.
Besorgt äußerte sich der Kardinal laut einer Pressemitteilung vom Donnerstag über eine „Hyperglobalisierung“ in der Veränderung des Verhältnisses zwischen Staaten und Unternehmen. Große Konzerne nutzten ihre Macht in Märkten und Lobbys, um Einfluss auf nationale und regionale Regulierungen zu nehmen, die für viele Entwicklungsbereiche entscheidend seien. Der Heilige Stuhl müsse sich zur Ethik des Wirtschafts- und Finanzsystems äußern, weil es bei Entwicklung um Menschen gehe, sagte Turkson.
Aus Sicht der katholischen Kirche unverzichtbar sei ein „Weg zurück zu einem globalen Finanzsystem, das wieder auf festen ethischen Prinzipien und deren täglicher Anwendung aufgebaut ist, auf Gerechtigkeit, Wahrheit, Fairness und Solidarität“, sagte der aus Ghana stammende Kardinal, der als Präfekt das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen leitet.
(kap – sk)
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