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„Christus vivit“: Geschrieben im Franziskus-Stil

Es ist keine einfache Aufgabe, ein 70 Seiten starkes Papst-Dokument kurz darzustellen und seine Tragweite zu skizzieren. Versucht haben das bei einer Pressekonferenz an diesem Dienstag im Vatikan der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, zusammen mit seinem Untersekretär Fabio Fabene. Eine junge Frau, die an der Vorsynode teilgenommen hatte, sowie ein römischer Beauftragter für Jugendpastoral halfen mit.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Laphidil Oppong Twumasi ist 25 Jahre alt, stammt aus Ghana und studiert in Italien. Sie hatte vor über einem Jahr an der Vorsynode teilgenommen. Die Studentin würdigt das Schreiben des Papstes als „leicht verständlich“. Dennoch warne sie davor, in der Exhortation ein „Allheilmittel“ zur Jugendseelsorge der Kirche zu sehen.

„Da findet man keine vorgefertigten Antworten auf unsere Fragen. Das wäre ,logistisch´ auch gar nicht möglich, alles einzufügen und daraus ein Gesamtwerk zu erstellen. Wir hatten in der Vorsynode so viele verschiedene Bereiche angesprochen, weil die Probleme der Jugend in der Kirche so verschieden sind. Wir sind ja alle sehr unterschiedlich.“

Zum Nachhören

Es sei nun die Aufgabe der Jugend selber, sich ihren Platz in der Kirche zu suchen und „den nächsten Schritt“ zu gehen, fügt die afrikanische Studentin an.

„Wir müssen das Abschlussdokument der Jugendsynode in die Hand nehmen und es zusammen mit der Exhortation ,Christus vivit´ lesen. Meiner Meinung nach müsste jeder die Teile in diesen Dokumenten auswählen, die in seinem persönlichen Umfeld passend sind. Es ist für jeden etwas darin. Ansonsten wird die Arbeit, die wir alle in den vergangenen zwei Jahren gemacht haben, nur als Mittel zum Zweck verkümmern.“

„Es ist für jeden etwas darin“

Medienleute hatten bei der Pressekonferenz vor allem zu einzelnen Themen Fragen gestellt, wie zum Missbrauchsskandal oder der Rolle der Frau in der Kirche. Kardinal Baldisseri gab hierzu eine allgemeine Antwort, die den Einwand der afrikanischen Studentin aufgreift:

„Es ist nun einmal so, dass der Papst natürlich nicht diese einzelnen Themen vertiefend behandeln konnte. Vielmehr hat er Hinweise darüber gegeben. Ich denke, das ist verständlich. … Zum Thema Missbrauch: Ich denke, man kann nicht die ganze Zeit – ob man zum Mittagessen geht oder zum Abendessen – immer nur von Null-Toleranz sprechen. Man muss zwischen den verschiedenen Papstdokumenten unterscheiden. Es kann nicht sein, dass in jedem Dokument immer dasselbe wiederholt wird.“

Es sei ihm aber ein Anliegen, dass jeder sich mit „Christus vivit“ auseinandersetze, antwortete Kardinal Baldisseri auf die Frage, wie man „Christus vivit“ in 200 Zeichen – also auf die Länge eines Tweet – zusammenfassen könne.

„Das ist schwierig. Mein Wunsch ist, dass Sie alle den Text durchlesen. Er ist nicht in einem theologisch-intellektuellen Stil verfasst, sondern es ist jener Stil des sprechenden Papstes. Wenn ich sehe, dass die Menschen auf dem Petersplatz bei den Generalaudienzen sofort verstehen, was der Papst dort sagt - das ist der Stil dieses Schreibens, auch wenn es ein bisschen lang ist.“

(vatican news)

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Ein paar Eindrücke von der Pressekonferenz
02. April 2019, 13:44