23 neue Schweizergardisten haben im Vatikan ihren Eid abgelegt
Zwölf der neuen Gardisten leisteten den traditionellen Schwur auf die Gardefahne in Deutsch, fünf auf Italienisch, vier in Französisch und zwei in Rätoromanisch. Sie waren zwischen Juni 2018 und Januar 2019 in die Schweizergarde eingetreten. Wer diesen Schritt tut, verpflichtet sich für mindestens 26 Monate.
Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses, und Paolo Borgia, Mitarbeiter des Staatssekretariats, wohnten der Vereidigungszeremonie als Vertreter des Heiligen Stuhls bei; Papst Franziskus nimmt an der Feier gewöhnlich nicht teil, in diesem Jahr befand er sich zudem auf einer Auslandreise in Bulgarien.
In seiner spirituellen Betrachtung zur Vereidigung sagte der Kaplan der Schweizergarde, P. Thomas Widmer:
„Liebe Gardisten, für diesen euren Dienst zum Schutz des Papstes, des Nachfolgers des Apostels Petrus, möchte ich euch gerne das Bild des Helmes mit auf den Weg geben. Wenn ihr den Helm eurer Uniform auf euren Kopf setzt, denkt an das Oberhaupt der katholischen Kirche und lässt ein Stossgebet für ihn zum Himmel steigen. Und sagt euch: Wie der Helm das Haupt schützt, so bin ich gerufen, mit Gottes Hilfe, die ich jeden Tag im Gebet anrufe, das Oberhaupt der katholischen Kirche zu schützen und zu verteidigen, wie es die Schwurformel sagt.“
Prominente Gäste aus der Schweiz
Die Schweiz war durch prominente Persönlichkeiten vertreten. An der Feier nahmen Außenminister Ignazio Cassis, Armeechef Philippe Rebord, Nationalratspräsidentin Marina Carobbio Guscetti aus dem Kanton Tessin, Ständeratspräsident Jean-René Fournier aus dem Wallis und zahlreiche eidgenössische und kantonale Parlamentarier teil. Auch Denis Knobel, Botschafter der Schweiz, war unter den Gästen.
Zum ersten Mal dabei war die frühere CVP-Bundesrätin Ruth Metzler, als Präsidentin der Stiftung der Päpstlichen Schweizergarde, die laut Webseite eng mit dem Kommando der Schweizergarde zusammenarbeitet.
Gmür, Lazzeri und Grampa
Die katholische Kirche in der Schweiz war durch den Basler Bischof Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, vertreten. Gastkanton der diesjährigen Vereidigungsfeier im Vatikan war das Tessin, der deshalb eine hochrangige Delegation unter Führung von Staatsratspräsident Christian Vitta nach Rom gesandt hatte. Im Südkanton absolvieren die Gardisten einen Teil ihrer Ausbildung. Auch Valerio Lazzeri, Bischof von Lugano, und sein Vorgänger Pier Giacomo Grampa, wohnten der Zeremonie bei.
Erinnerung an Plünderung von Rom
Die Vereidigungsfeier in der kleinsten Armee der Welt findet immer am 6. Mai statt. Das Datum erinnert an die Plünderung von Rom (Sacco die Roma) am 6. Mai 1527. 147 Soldaten fielen an jenem Tag bei der Verteidigung von Papst Klemens VII. Gegründet worden war die Schweizergarde 1506.
Die Zahl der Männer, die sich zum Dienst zum Schutz des Papstes verpflichten, schwankt: Vor einem Jahr wurden 32 Gardisten vereidigt, im Jahr davor 40, und 2016 wie heuer 23.
(kath.ch – mg)
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