Synodenblog, Tag 8: Ordensfrauen vor den Vorhang!
Sonntag, 13. Oktober 2019
Der Petersplatz ist überfüllt mit Pilgern und Pilgerinnen aus der ganzen Welt an diesem Sonntag. Auch die SynodenteilnehmerInnen sind fast alle anwesend an diesem außergewöhnlichen Morgen, an dem der Papst fünf Selige heilig spricht. Unter ihnen eine Brasilianerin, Dulce Lopes Pontes oder auch „Irmã Dulce dos Pobres” (von den Armen).
Sie war der Engel von Salvador da Bahia, die all den armen Menschen in Not geholfen hat. Viele vergleichen sie mit Mutter Theresa von Kalkutta. Ihr Lebenszeugnis finde ich jedesmal von Neuem beeindruckend. Dulce stammte aus einer wohlhabenden und in der Gesellschaft anerkannten Familie und gab alles auf, um Jesus Christus nachzufolgen. Sie trat in die Kongregation der Missionsschwestern von der Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes ein.
Viele Gläubige aus Brasilien sind nach Rom gekommen, um an dieser Heiligsprechung teilzunehmen, wie auch die Mitschwestern von Schwester Dulce, die aus Brasilien, Deutschland (Münster), den USA, Nambia, Angola, Taiwan und den Philipinnen.
Wieder einmal wird deutlich, wie alles miteinander verbunden ist oder „interligado”, wie wir auf Portugiesisch sagen. Gegründet wurde dieser Schwesternorden 1911 von Bischof Amandus Bahlmann, OFM, und Mutter Imaculada Elisabeth Tombrock, SMIC, in Santarém, im Herzen Amazoniens. Viele junge Frauen haben sich aufgemacht, vor allem aus dem deutschen Bistum Münster, um zusammen mit ihren brasilianischen Mitschwestern diesen neuen Orden zu gründen und sich einzusehen für die Menschen am Unteren Amazonas. Langsam breitete sich diese Schwesterngemeinschaft immer weiter aus, im Nordosten Brasiliens wie auch in anderen Ländern der Erde.
Es sind vor allem Ordensleute, die seit Jahrhunderten im Amazonasgebiet im unermüdlichen Einsatz sind, um den Glauben zu verkünden, aber auch die gesellschaftliche Situation zu verbessern und sich einzusetzen für die Menschen. Sie verschenken ihr Leben für den Nächsten. Ähnlich wie die Heilige Dulce der Armen, sind es die Ordensfrauen, die heute noch in die entlegensten Orte gehen, die schwierigsten Situation zum Guten verändern, den unterschiedlichsten Herausforderungen entgegentreten, sich um die Belange der Menschen kümmern, vor allem um die Ärmsten, und sich für das Recht der Menschen und der Schöfpung einsetzen.
Diese Ordensfrauen leisten ihre Arbeit selbstlos, freudig, im Stillen. Ich wünsche mir als Bischof in Amazonien, als ihr Mitbruder, mehr Anerkennung für sie.
(vatican news)
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