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Alt und Jung vereint - etwa hier beim Papstbesuch in Rumänien (2019) Alt und Jung vereint - etwa hier beim Papstbesuch in Rumänien (2019) 

Vor sieben Jahren: Franziskus beim Weltjugendtag in Brasilien

Seinen ersten Weltjugendtag als Papst hat Franziskus 2013 in Brasilien erlebt. Damals appellierte er, den Dialog zwischen den Generationen zu stärken. Ein Thema, das er während seines Pontifikats aufgegriffen und weiterentwickelt hat - und das in unserer von der Pandemie geprägten Zeit grundlegend wird, um hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken - sagt der ehemalige Papstsprecher und Radio-Vatikan-Redakteur, Alessandro Gisotti.

Der Vatikan veröffentlichte den Artikel Gisottis an diesem Freitag. Der frühere Vatikansprecher geht darin auf die Bedeutung des Generationendialogs für das Pontifikat von Papst Franziskus ein.

Alessandro Gisotti – Vatikanstadt

„Wie wichtig sind die Begegnung und der Dialog zwischen den Generationen vor allem im Kreis der Familie.“ Das sagte Papst Franziskus am 26. Juli vor genau sieben Jahren, beim Angelusgebet in Rio de Janeiro vom Balkon des Bischofshauses. Tausende junge Leute aus aller Welt sind gekommen, um ihm zuzuhören. Franziskus ist zum Weltjugendtag in Brasilien, es ist die erste internationale Reise des im März zum Papst gewählten Lateinamerikaners Jorge Mario Bergoglio.

Die katholische Kirche gedenkt an jenem Sonntag vor sieben Jahren der Eltern der Jungfrau Maria, der Großeltern Jesu, der beiden Heiligen Joachim und Anna. Der Papst nutzt so die Gelegenheit, an das Dokument von Aparecida aus dem Jahr 2007 zu erinnern, in dem es heißt: „Kinder und alte Menschen erbauen die Zukunft der Völker. Die Kinder, weil sie die Geschichte vorantreiben, die Alten, weil sie ihre Lebenserfahrungen und Lebensweisheit einbringen. “ (Nr. 447).

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Das Doppel „Jung und Alt“ – Konstante des Pontifikats

Jung und Alt, Großeltern und Enkelkinder - Dieses Doppel wird eine der Konstanten des Pontifikats. Franziskus rückt sie immer wieder in den Blick - Sei es durch Gesten, in Ansprachen, bei Audienzen oder bei den vom Papst ja immer wieder gern gemachten Abweichungen vom offiziellen Programm - besonders während seiner Reisen.

Sie sind es, die Jungen und die Alten, die dem Papst so sehr am Herzen liegen. Sie sind es, die er oft als erste Opfer einer von ihm angeprangerten „Wegwerfkultur“ sieht. Sie sind es jedoch auch die – so Franziskus – gemeinsam, und nur gemeinsam, Wege und Räume für eine bessere Zukunft finden können. „Denn wenn die Jungen gerufen sind, neue Türen zu öffnen, so haben die Alten die Schlüssel dazu“, erklärte der Papst etwa im Februar 2018 bei einer Messe für Ordensleute.

„Es gibt keine Zukunft ohne diese Begegnung zwischen Alten und Jungen“

„Es gibt keine Zukunft ohne diese Begegnung zwischen Alten und Jungen; es gibt kein Wachstum ohne Wurzeln, und es gibt keine Blüte ohne neue Triebe. Niemals Prophetie ohne Erinnerung, niemals Erinnerung ohne Prophetie; und sich immer begegnen“, führte der Papst bei diesem Anlass weiter aus.

Jung und Alt: Träumt gemeinsam!

Franziskus sendet bei vielen Gelegenheiten immer wieder einen Appell an junge wie alte Menschen: Habt gemeinsame Träume! Gemeinsame Träume- für den Papst sind sie der ideale Treff- und Ausgangspunkt der verschiedenen Generationen. Und hier lässt sich auch ein Bogen schlagen zu den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie: Gerade der Traum, der Gedanke an die Zukunft, hat den Familien geholfen, die plötzlich vorgeschriebene Distanz zueinander durchzustehen und diese Zeit gemeinsam zu meistern.

Doch der Traum spielt auch in der Bibel immer wieder eine bedeutende Rolle. Daran erinnerte Papst Franziskus etwa in seiner Eröffnungsansprache zur katholischen Bischofssynode zum Thema Jugend im Jahr 2018. Damals sagte er, unter Verweis auf den Prophet Joël: „Ich halte das für die Prophetie unserer Zeit: ,Eure Alten werden Träume haben, und eure jungen Männer haben Visionen’ (3,1) und werden Propheten sein”.

Wer, wenn nicht die Jugend?

Wer, wenn nicht junge Leute, können die Träume der Alten aufgreifen und umsetzen, sagt Franziskus. Und so hat er auch während der Jugendsynode im Vatikan, im Oktober 2018, ein Generationen-Treffen organisiert – Titel: „Die Weisheit der Zeit“.

Bei der Gelegenheit beantwortete Franziskus Fragen von alten wie jungen Teilnehmern zu aktuellen Themen für Kirche und Welt. Er rief dabei etwa dazu auf, „Träume zu verteidigen, wie die eigenen Kinder“ und betonte zudem: „Wo Grenzen sind, ist kein Horizont, wo Träume sind, schon.“ Papst Franziskus, der inzwischen selbst schon 83 Lenze zählt, hat der Jugend aber auch eine große Verantwortung übertragen, indem er jungen Leuten sagte:

„Du kannst nicht alle alten Menschen auf einmal tragen, aber du kannst Träger ihrer Träume sein, und diese voranbringen -dies wird dir gut tun.“

„Du kannst nicht alle alten Menschen auf einmal tragen, aber du kannst Träger ihrer Träume sein, und diese voranbringen, dies wird dir gut tun.“ Der Papst setzt hier ein Zeichen der Solidarität und Empathie - Werte, die auch heute angesichts der dramatischen Erfahrung der Coronavirus-Pandemie noch nötiger erscheinen, wie Alessandro Gisotti in seinem Artikel unterstreicht.

Franziskus sagt, das Nächstenliebe Wunder vollbringen könne. Auch dann, wenn die körperliche Nähe aufgrund von Distanzregeln eingeschränkt ist, gehe es darum, allen nahe zu sein die Leiden, betont er – auch zwischen Jung und Alt. Diese Nähe und Nächstenliebe empfiehlt der Papst, um eine „Kultur der Hoffnung“ zu nähren, die gegen das ,Virus der Trennung und des Misstrauens‘ immun macht.

Aus dem Italienischen übersetzt und bearbeitet von Stefanie Stahlhofen.

(vatican news - sst)

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24. Juli 2020, 12:30