Die Nähe des Papstes zu Belarus: Außenminister Gallagher in Minsk
Mario Galgano und Gianfranco Lavella - Vatikanstadt
Papst Franziskus blickt in diesen Tagen aufmerksam auf Belarus, das seit mehreren Wochen Schauplatz einer erbitterten Konfrontation zwischen Präsident Lukaschenko und der Opposition ist. An diesem Freitag begab sich der vatikanische Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten, Erzbischof Paul Richard Gallagher, in die Republik Belarus, um die Aufmerksamkeit und Nähe des Papstes zur katholischen Kirche und zum ganzen Land zu zeigen. Dies sei ein wichtiger Trost in diesem Moment ernster Schwierigkeiten, hieß es aus dem Vatikan. Auf dem Programm des Besuchs von Erzbischof Gallagher stehen Treffen mit den zivilen Behörden und den Verantwortlichen der katholischen Kirche.
Das Land der Jungfrau Maria anvertraut
Franziskus ist der Frieden für die Welt ein stetes Anliegen. So gingen auch in seinen Grüßen an die Gläubigen, die den Angelus vom vergangenen 16. August begleiteten, seine Gedanken nach Belarus. Franziskus beschäftigte sich insbesondere mit der politischen und sozialen Realität des Landes und vertraute das Volk der Jungfrau Maria an.
Unterdessen bleiben die Positionen von Präsident Lukaschenko und der Opposition weiter unvereinbar. Die Demonstrationen gehen weiter, und am Sonntag werden in Minsk wieder Tausende von Menschen auf der Straße erwartet. Dieser Marsch werde, so die Oppositionsführer, Maria Kolesnikowa gewidmet sein, der in den vergangenen Tagen verhafteten Anführerin der Proteste.
Wohl kein Treffen mit dem Erzbischof von Minsk
Erzbischof Gallagher wird wahrscheinlich nicht in der Lage sein, den Erzbischof von Minsk, Tadeusz Kondrusiewicz, zu treffen. Dieser hält sich seit dem 31. August in Polen auf, wohin er aus Anlass der Feierlichkeiten zu Ehren der Muttergottes von Częstochowa gereist war. Die belarussischen Behörden verweigerten dem katholischen Erzbischof daraufhin die Rückkehr in sein Heimatland.
Unter den Bedingungen der sozio-politischen Krise, „die derzeit in unserem Heimatland herrscht", schrieb Kondrusiewicz in einer Erklärung, „rufe ich weiterhin zu Dialog und Versöhnung auf“. „Ich möchte auf keinen Fall, dass die ungerechtfertigte und illegale Entscheidung des Grenzdienstes die Spannungen in unserem Heimatland verschlimmert.“ Kondrusiewicz bedauerte, dass es ihm aufgrund des Einreiseverbots nicht möglich sei, seinen pastoralen Pflichten nachzukommen. Er wandte sich dann an die Gläubigen seiner Erzdiözese mit der Bitte, für seine rasche Rückkehr nach Belarus und für eine friedliche Lösung der schweren sozio-politischen Krise im Land zu beten.
(vatican news)
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