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Koch: Nächster Bischof von Chur „kann kein Messias sein“

Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch hofft „auf einen guten Bischof“ für das Bistum Chur. Das sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen jetzt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur kath.ch.

„Meine Gedanken und meine Gebete gehen täglich ins Bistum Chur“, sagte Koch, der aus dem Kanton Luzern stammt und Mitglied der vatikanischen Bischofskongregation ist. „Ich hoffe auf einen guten Bischof, der sicher auch kein Messias sein kann.“ Die Wahl eines neuen Churer Bischofs auf der Basis von Namensvorschlägen aus Rom ist unlängst gescheitert.

„Benedikt XVI. ist geistig voll präsent wie eh“

Zur Diskussion über Christmetten in Zeiten der Corona-Pandemie äußerte Kardinal Koch, man könne „am Heiligen Abend unmöglich auf die Eucharistie verzichten“. Auf eine Frage nach dem Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI.‘ sagte er, Benedikt sei „alt und gebrechlich geworden“, auch seine Stimme sei nur noch schwach. „Man muss gut zuhören, was er sagt.“ Geistig sei der Emeritus allerdings „voll präsent wie eh“.

Ausführlich ging er in dem Gespräch auch auf die Theodizee-Frage ein, also darauf, wie Gott das Böse in der Welt zulassen kann.

„Nicht nach dem ‚Warum‘ fragen, sondern nach dem ‚Wozu‘“

„Die Theodizee ist zweifellos die schwierigste Frage, die es überhaupt gibt. Der christliche Glaube leitet uns aber dazu an, nicht nur und permanent nach dem ‚Warum‘ zu fragen, sondern nach dem ‚Wozu‘. Den eigentlichen Wegweiser für den Umgang mit dem Bösen finde ich in der Bitte des Vaterunsers: ‚Erlöse uns von dem Bösen.‘ Darin spricht sich die Hoffnung aus, dass das Böse letztlich keinen Bestand in sich haben, sondern von Gott überwunden werden wird.“

(kath.ch – sk)
 

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21. Dezember 2020, 12:28