Etwa 17,7% der Weltbevölkerung sind Katholiken
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Das ergibt sich aus dem neuen statistischen Jahrbuch der Kirche für 2019, das das Zentrale Statistikbüro der katholischen Kirche erstellt hat. Die Zahlen sind auch im Päpstlichen Jahrbuch für 2021 aufgeführt, das derzeit im Druck ist.
Insgesamt liegt die Zahl der Katholiken nach diesen Angaben, die sich auf 2019 beziehen, bei knapp 1.345 Millionen. Im Vergleich zum Jahr 2018 bedeutete das einen Anstieg um 16 Millionen Menschen. Die Statistiker sprechen von 3.026 Bistümern oder vergleichbaren kirchlichen Strukturen in aller Welt.
In Europa sinkt die Zahl der Katholiken
In Afrika ist die Zahl der Katholiken um 3,4% gestiegen – das ist deutlich mehr als der Anstieg der Bevölkerungszahl auf diesem Kontinent (2,7%). 18,7% der Afrikaner sind Katholiken; im Jahr zuvor waren es „nur“ 18,3%. In Asien und Amerika ergibt sich ein ähnliches Bild: Auch dort wächst die Zahl der Katholiken schneller als die jeweilige Bevölkerung. In Ozeanien wiederum liegt die Wachstumsrate der katholischen Kirche und der Bevölkerung überhaupt exakt auf demselben Level (1,1%).
Anders verhält es sich mit Europa. Dort geht die Zahl der Katholiken leicht zurück, während die Bevölkerungszahl ungefähr stabil bleibt. Der Anteil der Katholiken an der europäischen Bevölkerung sinkt deutlich – von 21,5 auf 21,2%. Die neuen Zahlen aus dem Vatikan belegen damit einmal mehr den schleichenden Bedeutungsschwund der einstmals tonangebenden katholischen Kirche Europas.
Weniger Bischöfe... aber mehr Priester
Katholische Bischöfe gab es 2019 genau 5.364; das waren 13 weniger als im Jahr zuvor. Für Europa führen die Vatikanstatistiker genau 1.687 Bischöfe auf. Beachtlich ist, dass immerhin 68,8% aller Bischöfe weltweit aus Amerika und Europa kommen. Asien stellt 15,2% der katholischen Bischöfe, Afrika 13,4 und Ozeanien 2,6%.
Die Zahl der Priester ist von 2018 bis 2019 um 271 gestiegen, auf insgesamt 414.336 Priester. Afrika und Asien verzeichnen bei den Priesterzahlen einen Anstieg jeweils um 3,45 beziehungsweise 2,91%. In Europa hingegen ist die Zahl der Priester um 1,5% gesunken, in Amerika um einen halben Prozentpunkt. Insgesamt gab es in Europa 170.936 Priester – das sind immerhin über 40% aller Priester weltweit. Afrika und Asien stellen beide einen Anteil von jeweils 28% an der globalen Priesterzahl.
Ständige Diakone unter der 50.000-er Marke
Einen deutlichen Anstieg gibt es bei der Zahl der Ständigen Diakone, vor allem in Amerika und Europa. 97% aller Ständigen Diakone wirken in Amerika und Europa; insgesamt reicht die Zahl Ständiger Diakone weltweit noch nicht an die 50.000-er Marke heran.
Mehr Ordensfrauen in Afrika und Südostasien
Ordensmänner, die nicht zugleich Priester sind, werden seltener: Ihr Zahl sinkt weltweit auf 50.295, vor allem in Europa ist der Sinkflug deutlich. Die Zahl der Ordensfrauen weltweit ist um 1,8% auf 630.099 Ordensfrauen zurückgegangen. Das ist vor allem auf ihre sinkende Zahl in Amerika, Europa und Ozeanien zurückzuführen; in Afrika und Südostasien steigen die Werte hingegen. Europa kommt in der neuen Statistik auf insgesamt 216.846 Ordensfrauen.
Priesteramtsbewerber: Negativtrend setzt sich fort
Was die Priesterberufungen angeht, setzt sich der negative Trend der letzten Jahre fort. Die Zahl der Kandidaten fürs Priesteramt sank im untersuchten Zeitraum um 1,6%, auf 114.058 Männer. Für Amerika ging die Zahl der Priesteramtskandidaten um 2,4% zurück, für Europa sogar um 3,8%, für Asien immerhin um 2,6%. Dabei bleibt Asien allerdings der Kontinent mit der höchsten Zahl von Seminaristen: Es sind 32.721.
Afrika verzeichnet ein Plus bei der Zahl der Priesteramtsbewerber. 28,7% der Seminaristen weltweit sind Afrikaner. Zum Vergleich: Europa stellt nur noch 13,9%.
(vatican news)
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