Rom: Festmesse zu 500 Jahre Wahl von Papst Hadrians VI.
Man könne sich die schwierige Lage vorstellen, der er sich gegenübersah: „vor einem Volk und einer Kurie, die nicht an den strengen Lebensstil gewöhnt waren, den er lebte und vorschlug". Mitten im theologischen Streit um „Reform" oder „Reformation" wurde Hadrian VI. am 9. Januar 1522 auf den Papstthron gewählt. Sein Reformwillen war groß; er verweigerte sich der traditionellen Pfründenvergabe und Korruption an der Kurie, wollte die Kirche radikal umgestalten. Doch der asketische Papst stieß damit auf starke Widerstände in der Kurie. Nur 20 Monate nach seiner Wahl – ein Jahr nach seinem effektiven Amtsantritt - starb der vorletzte Papst aus dem deutschen Sprachraum.
Der Sohn eines Schiffszimmermanns stammte aus dem heute niederländischen Utrecht und hieß mit bürgerlichem Namen Adriaan Boeyens oder Adriaen Florenszoon d'Edel; oft wurde er auch „Adrian von Utrecht" genannt. Der letzte nicht-italienische Papst vor Johannes Paul II. (1978-2005) ist in der Kirche Santa Maria dell'Anima nahe der Piazza Navona bestattet. Papst Franziskus hatte Hadrian VI. jüngst als „furchtlosen und unermüdlichen Arbeiter für Glauben, Gerechtigkeit und Frieden" gewürdigt.
An der Messe in Santa Maria dell'Anima nahmen auch die Botschafterinnen beim Heiligen Stuhl aus den Niederlanden und Österreich teil, sowie der Rektor der Päpstlichen Belgischen Kollegs. Das Päpstliche Institut Santa Maria dell'Anima kümmert sich um die deutschsprachige Pfarr- und Pilgerseelsorge in Rom sowie um die Führung eines Priesterkollegs. Rektor der „Anima" ist seit 2020 der Österreicher Michael Max.
(kna – gs)
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