Vatikan: Erzbischof Gallagher in Ukraine angekommen
Vatican News
Gallagher werde mit seiner Reise die Verbundenheit des Papstes mit der Ukraine sowie die Bedeutung des Dialogs für die Wiederherstellung des Friedens bekräftigten, erklärte das vatikanische Staatssekretariat am Dienstag zur Ankündigung des Reiseprogramms auf Twitter. Dies ist die Mission, die Erzbischof Paul Richard Gallagher vor wenigen Stunden begonnen hat und bei der er auch von den Kämpfen besonders betroffene Orte aufsuchen will. Der Diplomat wurde diesen Mittwoch am polnisch-ukrainischen Grenzübergang Korczowa vom ukrainischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andriy Yurash, und dem Erzbischof von Lviv (Lemberg), Mieczysław Mokrzycki, empfangen.
Offizieller Anlass der Ukraine-Visite ist der 30. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Heiligem Stuhl und der Ukraine. Der 68-jährige Brite Gallagher ist seit 2014 Sekretär des Heiligen Stuhls für die Beziehungen mit den Staaten.
Das Programm
Die ersten beiden Tage verbringt Gallagher in Lemberg, am Freitag reist er dann nach Kiew. Diesen Mittwoch stand ein Treffen mit dem griechisch-katholischen Erzbischof von Lemberg, Igor Vozniak, auf dem Programm; sowie der Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft. Am Donnerstag sind ein Treffen mit dem Leiter der regionalen Militärverwaltung von Lemberg, Maksym Kozytsky, und dem Erzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, dem Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk geplant. Auch den Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, soll Gallagher treffen. Am Freitag in Kiew will der vatikanische Außenbeauftragte seinen ukrainischen Kollegen treffen: Außenminister Dmytro Kuleba.
Hoffen auf Frieden und Dialog
Vor Erzbischof Gallagher hatte Papst Franziskus bereits den polnischen Kardinal Konrad Krajewski und den für Migranten und Flüchtlinge zuständigen Kardinal Michael Czerny in die Ukraine geschickt. In einem Interview hatte Gallagher jüngst erklärt, kennzeichnend für die Haltung des Heiligen Stuhls im Ukraine-Krieg sei der Wunsch, alles für Dialog und Verhandlungen zu tun. Wie in den Tagen des Kalten Kriegs wolle der Vatikan „Räume für den Dialog“ schaffen, um eine Verständigung zu fördern und eine Lösung zu finden.
Papst Franziskus hat sich seit Kriegsausbruch in seinen Stellungnahmen spürbar zurückgehalten und beispielsweise nie Russland eindeutig als Aggressor benannt. Das liegt laut Gallagher daran, dass Worte in diplomatischer Hinsicht großes Gewicht haben und dass auch Menschenleben davon abhängen können. Der Papst wolle außerdem verhindern, dass man ihn instrumentalisiert.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte zur Vermittlung auch persönliche Reisen nach Kiew oder nach Moskau, um etwa den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, nicht ausgeschlossen. Bisher ist jedoch weder eine Russland- noch eine Ukraine-Reise des Papstes offiziell bestätigt.
(vatican news-sst)
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