Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk 

Schewtschuk: „Sehen Sie selbst die Schrecken des Krieges“

In einem Brief an Kardinal Matteo Zuppi und an die Generalversammlung der Italienischen Bischofskonferenz hat sich der Großerzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk, für die Unterstützung durch die karitativen Organisationen der italienischen Kirche bedankt und eine Delegation der italienischen Bischofskonferenz eingeladen, in die Ukraine zu reisen, um „die Schrecken des Krieges aus erster Hand zu sehen“.

Die Generalversammlung der italienischen Bischofskonferenz - so erklärt die ukrainisch griechisch-katholische Kirche in einer Mitteilung - lade traditionell die Vorsitzenden anderer Bischofskonferenzen ein, um die Arbeit der Versammlung zu beobachten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Zuppi, habe auch Schewtschuk eingeladen, der aufgrund der schwierigen Kriegssituation nicht reisen konnte. Ihn vertritt der Weihbischof des Donezker Exarchats Maksym Ryabukha. Eine Wahl, die auch symbolisch ist, denn, so erklärt Schewtschuk, Ryabukha „lebt tatsächlich an der Frontlinie der intensiven Kämpfe“. In einem Brief erinnert der Kyiver Großerzbischof daran, dass die Ukraine sich „seit mehr als einem Jahr“ gegen die groß angelegte militärische Aggression Russlands verteidigt. Eine Aggression, die nicht einfach als „Krieg eines Landes gegen ein anderes“, aber auch nicht als „Militäroperation“ definiert werden könne, wie er hinzufügt. Vielmehr handele es sich um „einen wahren Völkermord an unserem Volk und schreckliche Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine mit einer ausdrücklichen ideologischen Konnotation der 'russischen Welt' (Russky Mir)“.

Schewtschuk stellt jedoch fest, dass das ukrainische Volk „immense Solidarität aus der ganzen Welt“ erfahren habe, und würdigte insbesondere Italien, das sowohl „die russische Aggression verurteilt“ als auch den zahlreichen ukrainischen Flüchtlingen Unterstützung angeboten hat. Der Oberste Erzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche danke daher den kirchlichen Strukturen in Italien, insbesondere der italienischen Bischofskonferenz, und lade deshalb „eine Delegation der italienischen Bischofskonferenz ein, unser Land zu besuchen und sich mit eigenen Augen von der Tragödie des andauernden Krieges zu überzeugen, um unseren Schmerz zu teilen. Für uns wäre das eine große Geste der Solidarität und der Verbundenheit der italienischen Kirche“.

Schließlich bittet das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche die Bischöfe, sich „der Initiative des Rosenkranzgebets für die Anliegen des Friedens anzuschließen, die über den Fernsehkanal unserer Kirche das über die ganze Welt verstreute ukrainische Volk vereint. Die Bischofskonferenzen einiger Länder haben sich bereits dieser Initiative unserer Kirche angeschlossen“.

Kardinal Zuppi wurde vor wenigen Tagen von Papst Franziskus als Beauftragter für mögliche Friedensgespräche ernannt, der im Namen des Papstes nach Kyiv reisen soll.

(sir - mg)

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24. Mai 2023, 12:07