Vatikan gibt Programm der Gebetsvigil zur Synode bekannt
Die Gebetsvigil geht auf eine Idee des Priors der Ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, Bruder Alois (Löser), zurück; dementsprechend wird das Ereignis vom Abend des 30. September stark vom Geist von Taizé geprägt sein. Eingeladen sind Christen jeder Couleur, „das ganze Volk Gottes“.
Der ökumenische Charakter wird auch durch die Teilnahme von Spitzenvertretern anderer Konfessionen deutlich werden; zu ihnen gehören der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., der anglikanische Primas Justin Welby und Anne Burghardt vom Lutherischen Weltbund. Bemerkenswert ist, dass auch der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Jerusalem, Theophilos III., und zwei serbisch-orthodoxe Bischöfe zur Gebetsvigil anreisen wollen.
Illustre Gästeliste
Höchstrangiger deutscher Teilnehmer ist nach den Angaben aus dem Vatikan Erzbischof Thomas Schirrmacher von der Weltweiten Evangelischen Allianz. Auch Vertreter von Pfingstkirchen, Methodisten und Baptisten haben ihr Kommen angekündigt.
Eine Prozession von Jugendlichen aus verschiedenen Kontinenten wird am 30. September um 16.30 Uhr die Feier einleiten. Auf dem Petersplatz sollen eine Bibel, eine Marienikone, vor allem aber das sogenannte „Kreuz von San Damiano“ das Bild bestimmen. Das mittelalterliche Kreuz spielt eine wichtige Rolle in der Biografie des hl. Franz von Assisi; von ihm aus soll Christus 1205 Franziskus aufgefordert haben, seine Kirche wiederaufzubauen.
Eigens komponierter, neuer Taizé-Gesang
Das Programm sieht zunächst eine Reihe von Ansprachen und Gesängen vor; dabei soll unter anderem für die Gaben der Einheit und des Friedens gedankt werden. Zwei Flüchtlinge werden über die schwierigen Umstände ihrer Flucht berichten, ein Solist wird den Sonnengesang des hl. Franziskus anstimmen. Auch der Chor der ukrainischen katholischen Gemeinde in Rom ist an diesem Vorprogramm beteiligt, aber vor allem die Gesänge von Taizé – darunter ein neuer, eigens für diesen Anlass komponierter – werden buchstäblich den Ton angeben.
Anrufung des Heiligen Geistes
Dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios fällt dann die Aufgabe zu, durch ein Gebet zum Heiligen Geist aus dem 7. Jahrhundert die Vigil zu eröffnen. Führer und Vertreter verschiedener christlicher Kirchen werden Fürbitten vortragen; der anglikanische Primas Welby leitet das gemeinsame Gebet des Vaterunser ein. Nach einer Ansprache von Papst Franziskus sollen den teilnehmenden Kirchenführern kleine Säckchen mit Samen überreicht werden – ein Zeichen der Einheit, die noch weiter wachsen soll. Dann wollen der Papst und die zwölf wichtigsten Gäste aus der Ökumene gemeinsam das Schlussgebet sprechen und den Segen erteilen.
Übrigens wird im Programm, das an diesem Freitag publiziert wurde, auch erwähnt, dass anschließend zu einem Abendessen in die vatikanische Audienzhalle eingeladen wird; sie ist auch der Schauplatz der Synode, die sich im Monat Oktober mit dem Thema Synodalität beschäftigen wird. An dem Abendessen darf naturgemäß nicht jeder teilnehmen, aber an der Gebetsvigil schon: Der Zugang zum Petersplatz wird ohne Einlasskarten erlaubt.
(vatican news – sk)
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