Synoden-Briefing: 18 Berichte besprochen und 22 Einzelbeiträge
Mario Galgano – Vatikanstadt
Bei den 18 Berichten der Gruppen (circoli minori, Anm. d. Red.) und den 22 Einzelbeiträgen sei es um sehr unterschiedliche Themen gegangen, so Ruffini zu den Journalisten. Er nannte zunächst das Thema Bildung. Es sei da nicht nur um die Ausbildung der künftigen Priester in Seminaren gegangen, sondern allgemein auch um die Bildung für alle Laien, Katecheten usw. Es waren laut Ruffini 351 Mitglieder bei den Arbeiten anwesend.
Die Pressesprecherin der Synode, Sheila Leocádia Pires, hob hervor, dass es viele Momente des Gebets und der Stille gab und dass eine „Atmosphäre der Freude“ herrsche. Was das Thema der Rolle der Frauen betreffe, sagte sie, dass gerade zu Beginn der Gespräche eine Meditation diesbezüglich gehalten wurde. Es seien zunächst zwei Synodenteilnehmer geehrt worden. Sr Leticia Salazar, die ihren Geburtstag an diesem Freitag hat und Erzbischof Charles Scicluna, der seine Priesterweihe feiert.
Was die Gespräche in der Versammlung betreffe, so wiederholte Ruffini, dass eine „geschwisterliche Atmosphäre“ herrsche. Es seien neuen Freundschaften entstanden. Aber es seien auch Ängste und Befürchtungen angesprochen worden. „Dialog ist immer eine Möglichkeit der Annäherung und damit der Überwindung dieser Ängste“, so Ruffini. Armutsbekämpfung und die Aufnahme von Migranten seien diesbezüglich konkrete Schritte der Kirche. Neben der Armenbetreuung dürfe man nicht vergessen, dass die Kirche aus Familien bestehe. „Eine Familie ist bekannt dafür, dass sie alle ihre Mitglieder auf- und annimmt“, so Ruffini.
Nahe jenen, die nicht an Synode teilnehmen können oder wollen
Wer nicht an der Synode teilnehmen konnte, dürfe nicht vergessen werden, fuhr Ruffini fort. Es gebe etliche Gläubige, die hätten teilnehmen können, aber nicht nach Rom ausreisen durften oder selbst nicht wollten. „Wir stehen auch ihnen nahe“, so der Präfekt des Dikasteriums für die Kommunikation.
Die Journalisten wollten wissen, ob es in Ordnung sei, dass sich Kardinal Gerhard Ludwig Müller in der Presse zu den Synodenarbeit geäußert habe. Ruffini erinnerte daran, dass jede Synodenteilnehmerin und -teilnehmer selber diesbezüglich eine „Unterscheidung“ machen müsse, ob und was sie oder er zu Synode sagen wolle. Wer sich in den Medien zur Synode äußere, werde nicht bestraft, so Ruffini.
Missbrauchsopfer ins Zentrum stellen
Ein „circolo minore“ habe sich mit der Struktur der Kirche auseinander gesetzt. Da sei es um die Frage gegangen, wie die Kirche noch besser alle Menschen aufnehmen könne und ob es eventuell auch Änderungen der Kirche bedürfe, damit sie diese Offenheit besser umsetzen könne, erläuterte Ruffini. Klerikalismus sei ein Hindernis für die Synodalität, hieß es in einem weiteren „circolo“. Ganz wichtig sei, dass man an die Opfer der Missbrauchsfälle denken müsse und sie in den Mittelpunkt rücken solle. Die Kirche sei gerade für diejenigen da, die am Rande seien.
Bei den Einzelbeiträgen, die vorgetragen wurde, ging es laut Ruffini um Kommunikation, Jugend und die Herausforderungen des Internets. Die Kirche müsse auch dort präsent sein. Eine Kirche, die hinausgehe und nicht selbstbezogen sei, wurde ebenfalls hervorgehoben. Als über die Ukraine gesprochen wurde, gab es spontanen Beifall.
(vatican news)
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