75 Jahre Menschenrechte: Für den Nächsten und die Erde Sorge tragen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Unterstützt wurde die Initiative der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen von der Stiftung "Caritas in Veritate", der Ständigen Vertretung des souveränen Malteserordens bei den Vereinten Nationen, der Internationalen Katholischen Migrationskommission und dem Genfer „Forum von katholisch inspirierten Nichtregierungsorganisationen“.
Das Recht auf Leben allen Phasen verteidigen
Als Moderator des Treffens am 8. Dezember fungierte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Ettore Balestrero. Der Kirchenmann betonte, dass die Wurzeln der Menschenrechte „in der Würde der von Gott geschaffenen menschlichen Person“ liegen. Und deshalb müsse das Recht auf Leben auch in allen Phasen verteidigt werden, „besonders dann, wenn dieses Leben am verletzlichsten ist: bei Krankheit oder Gebrechen, in Kriegen und Konflikten, am Arbeitsplatz und auf den vielen Wegen unserer Welt, wenn Menschen vor Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels fliehen". Die Umweltenzyklika von Papst Franziskus, Laudato si', bezeichnete Balestrero als „klaren Aufruf“ dazu, auf die „Angriffe auf unser gemeinsames Haus, die das Leben der Menschen beeinträchtigen“ zu reagieren.
Die ethische Verantwortung gegenüber den neuen Generationen
Sr. Alessandra Smirilli, Sekretärin im Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, stellte das Apostolische Schreiben „Laudate Deum“ vor. Die Kurienbeamte betonte die „tiefe und direkte Verbindung zwischen der Sorge für unsere Brüder und Schwestern und der Sorge für die Erde“. Beide wurzelten in der Anerkennung des Lebens als Geschenk Gottes. Die internationale Gemeinschaft erinnerte Smirilli an „unsere ethische Verantwortung gegenüber den neuen Generationen und der Welt, die wir ihnen hinterlassen werden.“
Der Zusammenhang zwischen Fürsorge und Arbeit
Gilbert Houngbo, Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), betonte zum Thema Arbeit die Dimension der Fürsorge. „Wenn Arbeit ohne Fürsorge konzipiert wird, gefährdet sie das Überleben künftiger Generationen und respektiert nicht die Würde der Arbeit“, so seine Warnung. Eine von Fürsorge geprägte Arbeit habe dagegen das Potenzial, „zur Wiederherstellung der vollen Menschenwürde“ und zur Gewährleistung „einer nachhaltigen Zukunft für künftige Generationen“ beizutragen.
Für eine Zukunft, in der die Würde eines jeden Menschen anerkannt wird
Das Phänomen der Migration wurde bei der Veranstaltung von Amy Pope erörtert, Chefin der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Die nationale Politik vieler Länder betrachte Migranten als „minderwertig“, als „nicht gleichwertig mit anderen Menschen“, da sie „keine Stimme, keine Rechte" hätten, so ihre Bilanz. Daher sei es dringend geboten, „unser Engagement für die Rechte von Migranten zu verstärken“ und „für eine Zukunft zu arbeiten, in der jeder Mensch, auch die Migranten, seine Würde, Wohlergehen und Sicherheit hat, unabhängig von seiner Herkunft und seinem Status“.
(vaticannews – skr)
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