Gambetti: Vatikanstadt erstrahlt in Barmherzigkeit
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Wer aus reiner Liebe Gutes tut, schenkt Gott seine Seele und sein Herz, und als Sohn und Diener wird er mit seinem Herrn vereint sein“, zitierte Kardinal Mauro Gambetti, Erzpriester des Petersdoms, in seiner Predigt den heiligen Franziskaner Josef von Cupertino und dessen „Gesang des Guten“. Der Kardinal stand der Messe für die Vatikanangestellten an diesem Mittwochmorgen am Kathedra-Altar im Petersdom vor. Die Angestellten des Heiligen Stuhls sollten ihren Dienst „für den Heiligen Vater und an der Weltkirche“ in der Tat „nur aus Liebe“ leben, erklärte er.
Sich dem Herrn mit einem 'jungfräulichen Herzen' darbieten
Dies sei nur möglich, so Kardinal Gambetti weiter, wenn man mit einem „jungfräulichen Herzen“ wie dem Mariens vor den Herrn trete. Einem, Herzen, in das „nichts eindringen kann, was der reinen Liebe fremd ist“, weil es „so sehr Gott zugewandt, so sehr mit seinem Wort beschäftigt, so sehr seinem Verlangen nach dem Guten ergeben ist, dass es nichts anderes tun kann als lieben“. Es gebe zwei „Tests“, um festzustellen, ob jemand diese Haltung habe. Die eine sei die der „Zunge“:
„Der Mund spricht von der Fülle des Herzens und je nachdem, wie man die Zunge benutzt, kann man verstehen, wie es um das Herz bestellt ist, ob es im Licht oder in der Dunkelheit ist. Aus diesem Grund muss die Rede aufrecht, wahrhaftig und nüchtern sein, um Doppelzüngigkeit, Heuchelei und Verurteilungen zu verbannen.“
Die Absichten müssen mit den Handlungen übereinstimmen
Der andere Test bestehe darin, zu verstehen, warum man etwas tue:
„Wenn die Absichten nicht mit den Taten übereinstimmen“, fuhr der Erzpriester von St. Peter fort, nachdem er das Gedicht des heiligen Josef von Cupertino verlesen hatte, in dem er die Folgen des Handelns mit einem nicht zu Gott gewandten Herzen beschreibt, „kann man den Herrn nicht erkennen, der heute im Leben eines jeden Menschen gegenwärtig ist.“
Und weiter fügte er an:
„Man muss sich also gut kleiden, um das Fest zu ehren, nicht um zu erscheinen und bewundert zu werden; man muss zur Messe gehen, um dem Bräutigam zu begegnen, nicht weil es ein Gebot zu erfüllen gibt. Kurzum, man muss seine Arbeit nicht für Geld oder nur aus Pflichtgefühl tun, sondern um die Welt schöner zu machen, mit seinen Talenten und Fähigkeiten, und um gemeinsam mit anderen eine bessere Welt zu bauen.“
Das Leben Gottes bricht immer wieder neu an
Wenige Tage vor Weihnachten bekräftigte der Papstvikar für die Vatikanstadt, dass wir Gott willkommen heißen müssten:
„Auch wenn wir uns über Kriege, wachsende Armut, aufkommende Schwächen, eine ungewisse Zukunft sorgen, statt den Herrn um ein Zeichen zu bitten, setzen wir lieber unsere eigenen kleinen oder großen Interessen durch, stoßen die Schwachen weg, stellen andere in ein schlechtes Licht. Ein jungfräuliches Herz hingegen ist mit Freude bereit, dem Herrn zu begegnen, der in jeder Situation kommt. Erst dann offenbaren sich vor unseren Augen das Heil, der Friede und die Freude am Leben Gottes, das immer anbricht, nicht nur an Weihnachten.“
Das Gebet laute daher, dass „die Vatikanstadt in Barmherzigkeit erstrahlen möge, aus der Liebe heraus, die der Herr Jesus für jeden von uns gebracht hat“, schloss Kardinal Gambetti.
(vatican news)
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