Vatikan/Vietnam: Weitere Annäherung
Es berichtet von einem Treffen der gemeinsamen Arbeitsgruppe beider Staaten am Freitag in Hanoi. Dabei sei „die Freiheit der Kirche“ bekräftigt worden, „ihren Auftrag zum Wohle der gesamten Gesellschaft zu erfüllen“. Beide Seiten hätten festgestellt, dass die Katholiken in Vietnam alles daran setzten, „gleichzeitig gute Christen und gute Bürger zu sein“.
Der „umfassende und eingehende Meinungsaustausch“ wurde von Le Thi Thu Hang, Vizeministerin für auswärtige Angelegenheiten, und dem Geistlichen Mirosław Wachowski, Unterstaatssekretär für die Beziehungen zu den Staaten im vatikanischen Staatssekretariat, geleitet. Es war die erste Sitzung der Arbeitsgruppe seit dem Abschluss eines Abkommens zwischen beiden Staaten über den Status des residierenden päpstlichen Vertreters und seines Büros vom 27. Juli des letzten Jahres.
Behörden haben Papst zu einem Besuch eingeladen
„Beide Seiten würdigten die Fortschritte in den Beziehungen zwischen Vietnam und dem Heiligen Stuhl durch regelmäßige Kontakte und Konsultationen, den Austausch hochrangiger Delegationen und die Tätigkeit des päpstlichen Vertreters, Erzbischof Marek Zalewski. Das Treffen war von einer Atmosphäre der Herzlichkeit, Offenheit und gegenseitigen Achtung geprägt.“
Die Besucher aus dem Vatikan statteten nach Angaben des Kommuniqués auch „einigen Behörden des Landes einen Höflichkeitsbesuch ab“ und trafen den Erzbischof von Hanoi, Joseph Vũ Văn Thiên.
Der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Paul Richard Gallagher, hat unlängst zum ersten Mal Vietnam besuchen können. Dabei luden Vertreter der Behörden ihm gegenüber den Papst zu einem Besuch nach Vietnam ein. Es wäre die erste Reise eines Papstes in das kommunistisch regierte Vietnam in der Geschichte.
Hintergrund
Die Beziehungen zwischen Vietnam und dem Heiligen Stuhl wurden 1975 abgebrochen, entwickelten sich aber seit 1990 ermutigend. Anteil daran hatte wesentlich Pietro Parolin. Der damalige Außenminister und heutige Kardinalstaatssekretär gehörte zu den Delegationen des Heiligen Stuhls, die Vietnam 2004, 2007 und 2009 besuchten. 2011 ernannte Papst Benedikt XVI. einen nicht residierenden päpstlichen Vertreter in Hanoi. Nach der Ernennung des ersten residierenden Vertreters des Heiligen Stuhles Ende 2023 schrieb Papst Franziskus einen Brief an die katholischen Gläubigen des asiatischen Landes und bestärkte sie in ihrer „Identität als gute Christen und gute Bürger". Über die Jahre sei in vielen Gesprächen „gegenseitiges Vertrauen“ gewachsen, so Franziskus.
Vietnam hat etwa 100 Millionen Einwohner, davon sind sieben Millionen Katholiken, eine der größten Gemeinden in Ostasien. Zudem wächst die Kirche in Vietnam. Erst im Februar weihte das Erzbistum Hanoi ein neues Priesterseminar ein.
(vatican news – sk)
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