Kardinal Parolin besuchte Kyiver Kinderklinik
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär sah sich demnach auch die Ruine des Dialysezentrums der Klinik an, in dem am 8. Juli eine russische Rakete eingeschlagen war.
Eine Ärztin und ein weiterer Erwachsener kamen damals ums Leben. Es gab mehrere Verletzte. Der Angriff auf die mit rund 700 Betten größte Kinderklinik der Ukraine war international verurteilt worden. Papst Franziskus äußerte seinerzeit „tiefen Schmerz“ und seine „Beunruhigung“. Auch der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, verurteilte den „grässlichen Angriff“ und sprach von einer „himmelschreienden Sünde“, die enden müsse.
Politische Gespräche
Parolin besichtigte nach der Klinik die berühmte Sophienkathedrale, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt und ein Wahrzeichen Kyivs ist. Am Montag hatte der Kardinalstaatssekretär Gespräche mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal und Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk geführt. Zudem traf er sich mit dem Gesamtukrainischen Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Der griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk bedankte sich dabei für die Hilfe des Heiligen Stuhls beim Austausch von Kriegsgefangenen mit Russland. Er würdigte, dass dank der Hilfe der katholischen Kirche auf der ganzen Welt in der Ukraine niemand an Hunger oder Kälte gestorben sei.
Bedeutung des Treffens mit den Religionsgemeinschaften
Der Schmerz und das Leid eines Landes, das von zweieinhalb Jahren Krieg gezeichnet ist, aber auch der Glaube und die Hoffnung, dass bald ein gerechter Frieden erreicht werden kann. In diesem doppelten Sinne fand am Montagabend, 22. Juli, in der Apostolischen Nuntiatur in Kyiv das Treffen zwischen Kardinal Pietro Parolin und Vertretern des Rates der Kirchen und religiösen Organisationen aus der ganzen Ukraine statt. Das von zahlreichen Zeugnissen geprägte Treffen bildete den Abschluss des vierten Tages des Besuchs des Staatssekretärs in dem osteuropäischen Land, in dem er am 19. Juli als Sondergesandter des Papstes eingetroffen war.
Parolin hält sich seit Freitag und noch bis Mittwoch in der Ukraine auf. Auf dem Programm stehen Begegnungen mit Vertretern von Kirche, Zivilgesellschaft und Behörden in Lviv (Lemberg), Berdytschiw, Odessa und Kyiv. Offizieller Anlass der Reise war die Abschlussmesse im Marienwallfahrtsort Berdytschiw, zu der Franziskus seinen Chefdiplomaten als Papstgesandten geschickt hatte. Parolin hatte zuletzt 2016 Kyiv besucht.
(kap/vatican news - mg)
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