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Der Kugelsternhaufen Messier 3, 34.000 Lichtjahre entfernt: eines der ersten Bilder, die „Don" mit der VATT-Kamera aufgenommen hat Der Kugelsternhaufen Messier 3, 34.000 Lichtjahre entfernt: eines der ersten Bilder, die „Don" mit der VATT-Kamera aufgenommen hat 

Vatikan: Teleskop wird zu vollautomatisiertem Roboter

Das Vatikanische Teleskop (VATT) in Arizona, USA, hat jetzt ein neues, automatisiertes Steuerungssystem. Entwickelt wurde es von der Firma ProjectSoft HK aus Tschechien. Am Donnerstag gab die Vatican Oberservatory Foundation bekannt, dass das System termingerecht und im Budgetrahmen eingebaut wurde.

Das neue System heißt „Don“. Es wurde zu Ehren von Donald M. Alstadt benannt, dem ehemaligen Präsidenten und Geschäftsführer der Lord Corporation „Don". Die Spende für das Projekt kam von der Thomas Lord Charity Foundation und Frau Judith Alstadt. Die Installation von „Don" war trotz einiger Herausforderungen, darunter ungünstigen Wetterbedingungen, erfolgt: Zwei ungewöhnliche Schneestürme traten Ende März und Anfang April kurz nacheinander auf, genau zu dem Zeitpunkt, als der Transport der „Don"-Ausrüstung zum VATT geplant war.

Optimierung

Das VATT feierte letztes Jahr seinen 30. Geburtstag. Durch „Don“ wird es nun moderner und besser für die Forschung nutzbar. „Don“ kann das Teleskop sehr genau ausrichten und Himmelsobjekte 20 Minuten lang mit hervorragender Präzision ohne weitere Führung verfolgen. Pater Paul Gabor, stellvertretender Direktor der Vatikanischen Sternwarte in Arizona, sagt: „Das ist wirklich spannend. Don wird auch zahlreiche Hilfssysteme steuern: eine meteorologische Station die Teleskopkuppel und ihre Schlitzverschlüsse, das Ölsystem für die hydraulischen Lager der Montierung, das System Primärspiegel-Kühlsystem des VATT und anderes mehr.“

Wie funktioniert „Don“?

„Don“ steuert viele Teile des Teleskops: unter anderem die Kuppel, die Wetterstation und das Kühlsystem. Es gibt drei Betriebsmodi:

  1. Traditioneller Modus: Ein Astronom vor Ort bedient das Teleskop.
  2. Fernmodus: Astronomen können das Teleskop von anderen Orten aus steuern, sogar von der Vatikanischen Sternwarte in Castel Gandolfo, südlich von Rom, aus.
  3. Geplanter Modus: „Don“ führt Anweisungen aus, die ein Astronom vorher festlegt, ganz ohne menschliche Überwachung.
Die Vatikanische Sternwarte bei Castel Gandolfo
Die Vatikanische Sternwarte bei Castel Gandolfo

Zukunft für die astronomische Beobachtung

Die Testphase läuft auf Hochtouren. Die robotergestützte Zukunft des VATT, der sich nun im 30. Betriebsjahr befindet, ist vielversprechend und führt die Vatikanische Sternwarte in eine glänzende Zukunft der astronomischen Forschung.

Hintergrund

Das Vatikanische Teleskop, auch bekannt als Alice P. Lennon Telescope, befindet sich im Thomas J. Bannan Astrophysical Complex auf dem Mount Graham in Arizona, USA. Das Teleskop wurde 1993 eingeweiht und feierte im September 2023 sein dreißigjähriges Bestehen. Die Vatican Observatory Foundation (VOF) unterstützt die wissenschaftlichen und pädagogischen Arbeiten des Vatikanischen Observatoriums. Die Stiftung fördert astronomische Forschung, Bildungsprogramme und wissenschaftliche Veröffentlichungen. Durch Spenden und Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen trägt die VOF dazu bei, die Mission des Observatoriums zu stärken: den Dialog zwischen Wissenschaft und Glaube zu fördern und unser Verständnis des Universums zu erweitern.

(vatican news - sb)

 

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04. Juli 2024, 12:28