Nahost: Vatikan fordert Waffenstillstand
„Der Heilige Stuhl teilt das Leiden des libanesischen Volkes“, so der Geistliche Miroslaw Stanislaw Wachowski bei der von der französischen Regierung einberufenen Konferenz zur Unterstützung des Libanon. Die internationale Gemeinschaft solle Druck ausüben, damit die Konfliktparteien im Nahen Osten wieder zu Diplomatie und Dialog zurückfinden.
Es sei wichtig, die Souveränität des Libanon anzuerkennen, so der Vatikanvertreter. „Die internationale Gemeinschaft beruht auf dem Grundsatz der gleichen Souveränität aller Staaten, ohne jede Unterordnung“, so Wachowski. Er zeichnete den Libanon als ein Modell der „harmonischen Koexistenz zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften“, darunter den christlichen Gemeinschaften. Man solle alles tun, damit das Land weiterhin für Toleranz und Pluralismus stehen könne.
Das Völkerrecht einhalten
Der Vatikandiplomat drückte Sorge darüber aus, dass der Libanon seit langer Zeit keinen Staatspräsidenten mehr hat. Das Amt steht nach den Friedensvereinbarungen nach dem libanesischen Bürgerkrieg traditionell einem maronitischen Christen zu. Die Benennung eines Präsidenten sei „nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um die Unabhängigkeit, Einheit und territoriale Integrität des Libanon zu gewährleisten“.
Mit Blick auf das israelische Vorgehen gegen die Hisbollah im Libanon rief Wachowski „zur äußersten Achtung des humanitären Völkerrechts“ auf. Dazu gehöre auch die Achtung des Status von Krankenhäusern, Schulen, Gotteshäusern und überhaupt von Zivilisten.
Die Uno-Mission Unifil müsse respektiert werden, und die Uno-Resolutionen zum Libanon seien einzuhalten; dazu gehöre, dass die libanesische Regierung die Kontrolle über das gesamte Hoheitsgebiet ausübe. Der Vatikanmann bat die internationale Gemeinschaft auch, dem Libanon bei der Bewältigung seines derzeitigen internen Flüchtlingsproblems zur Seite zu stehen.
(vatican news – sk)
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