Diskussionen und Gebet in der Audienzhalle: Die Weltsynode im Vatikan Diskussionen und Gebet in der Audienzhalle: Die Weltsynode im Vatikan  (Vatican Media)

Stimmen zur Synode: Wichtige Weichenstellungen bei der Weltsynode

Die Weltsynode im Vatikan beschäftigt sich derzeit intensiv mit Fragen der Synodalität und des inneren Friedens in der Kirche. ZdK-Vizepräsident Thomas Söding gibt Einblicke in die laufenden Diskussionen, während etliche Medien darauf hinweisen, dass neun neue Kardinäle als Synodenväter an der Versammlung teilnehmen.

Die XVI. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode hat ihre Arbeit im Vatikan aufgenommen, um zentrale Themen wie Synodalität und das Zusammenleben in der Kirche zu erörtern. Thomas Söding, Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und theologischer Experte bei der Synode, berichtet in seinem Blog „Söding bei der Synode“ von den ersten Tagen der Versammlung. Nach einer spirituellen, theologischen und praktischen Einführung in den ersten Teil des Haupttextes, der sich mit Beziehungen befasst, finden angeregte Gespräche in verschiedenen Sprachgruppen statt. Söding hat die Aufgabe, einen der beiden englischen Sprachtische theologisch zu beraten.

In seiner Reflexion hebt Söding hervor, dass die Kirche sich intensiv mit ihrem eigenen Innenleben auseinandersetzen muss, um ihrer Mission, Frieden zu stiften, gerecht zu werden. Er betont, dass die alten Routinen nicht mehr ausreichen und dass Religionen sich von Brandstiftern zu Feuerwehrleuten wandeln müssen, um Konflikten und Spannungen in der Welt vorzubeugen. „Es braucht Gerechtigkeit in Freiheit, um inneren Frieden zu schaffen“, so Söding. Nur durch eine starke Synodalität könne die Kirche diesem Anspruch gerecht werden.

Neun Synodenväter werden Kardinäle

Parallel dazu nehmen neun zukünftige Kardinäle an der Synode teil, die am 8. Dezember von Papst Franziskus mit dem roten Birett geehrt werden. Zu den neuen Kardinälen gehören unter anderem der Ivorer Ignace Bessi Dogbo, der Erzbischof von Guayaquil in Ecuador, Luis Gerardo Cabrera Herrera, und der Erzbischof von Tokio, Tarcisio Isao Kikuchi. Diese künftigen Kardinäle bringen vielfältige Erfahrungen aus ihren jeweiligen Regionen mit und werden als wichtige Stimmen in den laufenden Gesprächen der Synode angesehen.

Ein besonders einflussreicher Teilnehmer ist der Dominikanerpater Timothy Radcliffe, der als geistlicher Assistent fungiert und die Meditationen für die Synodenteilnehmer leitet. Radcliffe, der bald 80 Jahre alt wird und formell kein Mitglied der Synodenversammlung ist, hat dennoch erheblichen Einfluss auf die geistliche Ausrichtung der Synode.

Die Synode findet in einem Kontext statt, der von Herausforderungen wie dem Rückgang der Kirchenmitglieder und dem Bedürfnis nach Erneuerung geprägt sei, berichten etliche Vaticanisti, also Rom-Korrespondenten. Die Bischöfe und Laien der Synode seien aufgerufen, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen, dass die Familie als Grundlage für den Wiederaufbau von Frieden und Solidarität zwischen den Gemeinschaften diene.

In den kommenden Tagen werden die Ergebnisse der Gespräche und die vorgeschlagenen Maßnahmen weiter erörtert, um eine zukunftsweisende und einheitliche Stimme für die Kirche zu entwickeln.

(vatican news - mg)

 

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08. Oktober 2024, 13:32