Kardinal Parolin vor der Gregoriana Kardinal Parolin vor der Gregoriana 

Kardinal Parolin: Frieden ist erreichbar, wenn der Wille da ist

Zum 40. Jahrestag des Friedens- und Freundschaftsvertrags zwischen Argentinien und Chile hat eine Konferenz an der Päpstlichen Universität Gregoriana den historischen Erfolg der vatikanischen Diplomatie gewürdigt. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede, in der er die Vermittlungsarbeit des Heiligen Stuhls hervorhob.

Mario Galgano und Renato Martinez - Vatikanstadt

Vertreter aus Kirche, Diplomatie und Politik erinnerten an die Rolle der Kirche zur Vermeidung eines Krieges und an die bleibende Bedeutung des 1984 geschlossenen Vertrags für beide Ländern.

Ein Meilenstein der Diplomatie

Kardinalstaatssekretär Parolin betonte in seiner Rede, dass die Vermittlungsarbeit des Heiligen Stuhls ein Beispiel für die transformative Kraft des Dialogs, des Multilateralismus und der Friedenssuche sei. „Die heutige Lehre aus diesem Ereignis ist, dass es Argentinien und Chile geholfen hat, einen Krieg zu vermeiden und eine Partnerschaft aufzubauen. Dieser Vertrag hat eine Gegenwarts- und eine Zukunftsdimension.“

 Globale Probleme wie Konflikte und Umweltkrisen könnten auch heutzutage nur durch Vertrauen und Zusammenarbeit bewältigt werden. Er erinnerte an Papst Franziskus' Worte, wonach es entscheidend sei, das gegenseitige Misstrauen zu überwinden und gemeinsam Lösungen zu suchen.

Die Konferenz in Rom
Die Konferenz in Rom

Die Kraft der päpstlichen Vermittlung

Alberto van Klaveren, chilenischer Außenminister, würdigte die unparteiische Rolle des Heiligen Stuhls als Vermittler. „Die päpstliche Vermittlung zeigt, dass selbst in den dunkelsten Momenten eine friedliche und gerechte Lösung möglich ist. Dieser Vertrag ist eine Inspiration für Lateinamerika und die Welt.“

Auch der argentinische Diplomat Enrique Candioti, Mitglied des damaligen Verhandlungsteams, berichtete eindrücklich von den Herausforderungen des sechsjährigen Verhandlungsprozesses, der unter der Leitung von Papst Johannes Paul II. und Kardinal Antonio Samoré stand. „Es waren schwierige Verhandlungen, aber der Vertrag hat Frieden gebracht und eine Grundlage für stabile Beziehungen geschaffen. Er ist ein Vermächtnis, das wir bewahren müssen.“

„Es waren schwierige Verhandlungen, aber der Vertrag hat Frieden gebracht und eine Grundlage für stabile Beziehungen geschaffen.“

Ein Modell für die Welt

Der chilenische Botschafter Milenko Skoknic hob das Vermächtnis des Vertrags hervor: „Das Abkommen zeigt, dass Diplomatie, getragen vom Willen zum Frieden, selbst in schwierigen Zeiten erfolgreich sein kann.“ Er plädierte für die Rückbesinnung auf das Gemeinwohl und eine realistische Haltung bei Konfliktlösungen: „Wenn Maximalforderungen gestellt werden, wird es nie Frieden geben. Der Fokus muss auf den Vorteilen des Friedens für die Menschen liegen.“

(vatican news)

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26. November 2024, 12:59