Apostolische Pönitentiarie: Beichtstuhl Heilige Pforte für Seele
Dorota Abdelmoula Viet, Krzysztof Bronk und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Der Regens der Apostolischen Pönitentiarie weist in unserem Gespräch auch darauf hin, dass die Heiligen Pforten, die eine nach der anderen geöffnet werden, ein Symbol für das von Christus geöffnete Tor zur Erlösung sind. In diesem Ordentlichen Heiligen Jahr werden, im Gegensatz zum Außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit 2015-2016, keine Heiligen Pforten in den Ortskirchen geöffnet, dies bleibt für die Pforten der Römischen Basiliken vorbehalten.
Doch durch die Heiligen Pforten zu treten bedeutet nicht, automatisch einen Ablass - also den Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen - zu erhalten. Wie Bischof Nykiel betont, ist die sakramentale Beichte eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt des Ablasses, der bei einer Pilgerfahrt nach Rom unter gewissen Voraussetzungen erlangt werden kann.
Der Regens führt dazu aus, dass „der Ablass konkreter Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes ist, die die Grenzen der menschlichen Gerechtigkeit überschreitet und sie verwandelt." Als Vorbild empfiehlt er das Leben der Heiligen: „Wenn man auf diese Beispiele schaut und nach ihnen lebt, sieht man, dass Gottes Gnade selbst die größten Schwächen verwandeln kann. Das gibt uns Hoffnung auf die Vergebung unserer Sünden und unterstützt uns auf dem Weg zur Heiligkeit“. Ein Ablass biete die Gelegenheit, „das Herz von der Last der Sünde zu befreien, und dann von allem befreit die gebührende Wiedergutmachung zu vollbringen“.
Ablass im Heiligen Jahr
Der Regens der Apostolischen Pönitentiarie erklärt im Interview mit den vatikanischen Medien noch einmal, welche Voraussetzungen gelten, um im Heiligen Jahr 2025 einen vollkommenen Ablass zu erhalten: Empfang des Beichtsakraments, Heilige Messe mit Empfang der Kommunion, Sprechen des Glaubensbekenntnisses, Gebet in den Anliegen des Papstes, Vollbringen von Werken der Barmherzigkeit, Wallfahrt zu den heiligen Stätten des Heiligen Jahres, sowie innere Bereitschaft zur völligen Loslösung von der Sünde, auch von lässlichen Sünden.“
Pilgern im Fokus
Unter Berufung auf die Verkündigungsbulle des Papstes zum Ordentlichen Heiligen Jahr 2025, „Spes non confundit", erinnert Bischof Nykiel daran, dass ein grundlegendes Element des Heiligen Jahres, das Papst Franziskus unter das Motto „Pilger der Hoffnung" gestellt hat, das Pilgen sei: „Die Pilgerreise erinnert an die persönliche Reise des Gläubigen auf den Spuren des Erlösers und drückt den Sinn unserer menschlichen Existenz aus. Sie ist, wie der heilige Johannes Paul II. sagte, , wie eine große Pilgerschaft zum Haus des Vaters, dessen unbedingte Liebe zu jedem menschlichen Geschöpf und besonders zum ,verlorenen Sohn' (vgl. Lk 15,11-32) man jeden Tag wiederentdeckt.' Diese Pilgerschaft involviert das Innerste der Person, erweitert sich dann auf die gläubige Gemeinschaft, um schließlich die ganze Menschheit zu erreichen", führt der Regens in Erinnerung an das Schreiben von Papst Johannes Paul II. zum Heiligen Jahr 2000, „Tertio millennio adveniente", aus. Beim Pilgern gehe es nicht nur darum, sich auf den Weg zu machen, um einen anderen Ort zu erreichen, sondern vor allem darum, sich auf den Weg zu machen, um sich selbst zu verwandeln.
Die Beichte, ein Eckpfeiler der Pilgerschaft
Der Regens der Apostolischen Pönitentiarie betont daher auch, dass die Beichte nicht nur für den Erhalt eines Ablasses wichtig sei, sondern auch für die Pilgerreise, wo es ja um Wandel, um Bekehrung, um Besserung geht. „Bekennen wir unsere Sünden, legen wir sie dem Herrn vor und bitten um Vergebung“, lautet daher der Appell von Bischof Nykiel. Mit Blick auf die Priester, die Beichte hören, betont er, dass „der Priester ein Diener und zugleich ein umsichtiger Verwalter der göttlichen Barmherzigkeit" sei. „Ihm ist die schwerwiegende Aufgabe anvertraut, ,Sünden zu vergeben oder die Vergebung zu verweigern'"(vgl. Joh 20,23).
Die Bedeutung der Heiligen Pforte
(vatican news - sst)
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