D: Sternsinger schicken Nothilfe in den Südsudan
In der Region Agok und Twic County, im zentralen Norden des Südsudans, verschärft sich aktuell die ohnehin schon prekäre Ernährungssituation weiter. Für rund 1.000 Haushalte sollen Nahrungsmittel für zwei Monate bereitgestellt und die Schulspeisung von 620 Mädchen und Jungen für sechs Monate gesichert werden.
Die Mehrheit der Bevölkerung in der Region kann sich wegen ausbleibender Ernten und aufgebrauchter Vorräte nicht mehr ausreichend ernähren. Neben der schlechten Verfügbarkeit der Nahrungsmittel treibt die hohe Inflationsrate die Preise auf den Märkten in die Höhe. Während das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen aktuell die Schulspeisung für Kinder in den Grundschulen noch anbietet, können die Sekundarschüler nicht mehr versorgt werden.
Hier setzt die Hilfe des Kindermissonswerks an. Insgesamt 39.900 kg Sorghum, 8.350 kg Bohnen, 1.240 Liter Öl und 400 kg Salz sollen von der Nothilfe aus Deutschland besorgt werden. Die Trägerschaft übernimmt die „Bischof Gassis-Stiftung“, ein langjähriger Projektpartner mit Sitz in Nairobi, den Mitteleinsatz vor Ort betreuen der Entwicklungskoordinator im Verband mit der Schulbeauftragten der Kirche. Schon 2017 unterstützte das Hilfswerk an der Seite der Sternsinger die Arbeit der Stiftung mit über 483.000 Euro.
Eskalation der Gewalt seit 2013
Der Südsudan als jüngster Staat der Erde erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit. Bereits kurz zuvor waren in der wegen ihrer Erdölvorkommen umstrittenen Grenzregion schwere Kämpfe zwischen Streitkräften der Regierung in Khartoum und der südsudanesischen Befreiungsarmee (SPLA) ausgebrochen, in deren Folge es zu massiven Flüchtlingsbewegungen kam. Hinzu kommen die Kämpfe um das Gebiet der Nuba Mountains, zwischen Anhängern der sudanesischen Volksbefreiungsarmee Nord (SPLAM-N) und der Regierung des Nordens.
Seit 2013 erleben auch die Menschen in beinah allen Teilen des Südsudans wieder eine Eskalation der Gewalt, begründet durch innenpolitische Machtkämpfe. Felder konnten aufgrund der prekären Sicherheitslage nicht mehr bestellt werden, mehr als ein Drittel der Bevölkerung, wurde aus ihren Häusern vertrieben. Die Lebensmittelpreise sind seit Beginn der Unruhen dramatisch angestiegen. Laut Angaben der Vereinten Nationen im Januar 2018 litten 5,3 Mio. Menschen (48% der Bevölkerung), unter Nahrungsmittelknappheit, 40% mehr als letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Für Juli 2018 werden es knapp 7 Mio. Menschen (über 63% der Bevölkerung) sein.
(pm - cs)
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