Entscheidende Phase: Simbabwe steht vor Präsidentschafts-, Parlaments- und Kommunalwahlen Entscheidende Phase: Simbabwe steht vor Präsidentschafts-, Parlaments- und Kommunalwahlen 

Simbabwe vor den Wahlen: Kirchenvertreter fordern Dialog und Fairness

Im Vorfeld der Wahlen haben Vertreter verschiedener Kirchen gemeinsam zu Dialog und nationaler Einheit aufgerufen. Politiker sollten im Wahlkampf Hassreden und andere Darstellungen vermeiden, die zu Spaltungen und Gewaltausbrüchen innerhalb der Bevölkerung beitragen könnten.

Die christliche Dachorganisation ZHOCD (,Simbabwe Heads of Christian Denominations') richtete einen Appell an die Regierung, sich im Vorfeld der Wahlen für Frieden und Versöhnung einzusetzen. Vertreter verschiedener Konfessionen, darunter der katholischen Bischofskonferenz und vom nationalen Kirchenrat, brachten den Aufruf im Kontext eine Konferenz Ende Mai in Harare vor. Dabei forderten die Kirchenvertreter auch mehr Spielraum der Kirchen, um positiv auf den Friedensprozess im Land einwirken zu können, berichtet die vatikanische Nachrichtenagentur Fides.

Durch die vermittelnde Rolle der Kirchen in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Gremien könnten „nationale Transformationen in Gang gesetzt werden“, zeigte sich Paul Muchena, Koordinator der katholischen Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ hoffnungsvoll. Eine besondere Rolle in diesem Prozess spielten etwa die Nationale Friedens- und Versöhnungskommission (NPRC), die Menschenrechtskommission (ZHRC) und die nationale Wahlkommission (ZEC). Auch die Sicherheitseinheiten in Simbabwe hätten in diesem Kontext eine große Verantwortung.

 

Hassreden im Wahlkampf vermeiden

 

Angesichts der für den 30. Juli angesetzten Wahlen warnte der Bischof von Gokwe, Rudolf Nyandoro, vor Spaltungen innerhalb der Gesellschaft. Hassreden und polarisierende Aussagen von Politikern könnten in letzter Konsequenz zu Gewaltausbrüchen führen, so der Kirchenmann. „In unseren politischen Slogans haben wir unseren Gegnern den Tod gewünscht. Das bedeutet aber auch, dass wir Gott damit den Tod wünschen, denn jeder ist nach seinem Abbild geschaffen“, gab Nyandoro zu bedenken.

Bei den Wahlen Ende Juli wird die Interimsregierung abgelöst, die nach dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Robert Mugabes übernahm. Mugabes autoritäre Herrschaft dominierte das Land mehr als 30 Jahre. Heute steht Simbabwe vor großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Die Kirchen bemühen sich in dieser Phase um Dialog und nationale Einheit.

(fides - ms/pr)

 

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05. Juni 2018, 12:51