Russland: Russische Kirche gedenkt des Zarenmordes vor 100 Jahren
In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 hatten die neuen kommunistischen Machthaber in Jekaterinenburg den gefangenen Zaren, seine Frau und die fünf Kinder erschossen und erstochen. Die russische Kirche hat die Familie als Märtyrer heiliggesprochen.
Patriarch ermahnt zur Einheit
Der Moskauer Patriarch Kyrill I. sagte am Sonntag bei einem Gottesdienst, diese Bluttat sei eine Ermahnung zur Einheit. Das berichtet die Agentur TASS. Kyrill weihte am Sonntag auch eine Gedächtniskirche im Kloster Alapajewsk. Darin steht die Hausikone der Zarenfamilie.
Prozession über 21 Kilometer
Bereits am Freitag hatte Kyrill in Jekaterinburg Reliquien der ermordeten Schwester der Zarin, Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna, für die "Erlöserkirche auf dem vergossenen Blut" überbrachte. Diese Kirche wurde 2004 an der Stelle des Ipatjew-Hauses errichtet, in dessen Keller die Zarenfamilie ermordet worden war.
In der Nacht zu Dienstag feiert der Patriarch einen Vigilgottesdienst auf dem Platz vor der "Erlöserkirche auf dem vergossenen Blut" . Eine Prozession führt im Anschluss 21 Kilometer zur Ganina Jama, einer Grube, in der die Bolschewisten die Leichen der Ermordeten verstecken wollten. Es gibt allerdings noch keine Analysen, die beweisen, dass es sich wirklich um die sterblichen Überreste handelt.
Zarenfamilie 2004 heiliggesprochen
Die russische Kirche hatte sich jahrzehntelang für eine Rehabilitierung der Zarenfamilie eingesetzt. In den 1980er-Jahren stellte man erste Ikonen der Familie her, 2004 wurde sie heiliggesprochen. Im Jahr 2008 zog auch das offizielle Russland nach: Ein Gericht erklärte die Ermordung Zar Nikolaus II. zu einem Akt verbrecherischer und politischer Willkür.
(kathpress – bw)
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