Phoenix Park - Dublin, dort feiert die Papst die Abschlussmesse Phoenix Park - Dublin, dort feiert die Papst die Abschlussmesse 

Papstreise nach Irland: Regierungschef will Missbrauch ansprechen

Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar will mit dem Papst in Dublin auch über schwierige Themen sprechen. Er werde seine Sorge über die Beteiligung von Kirchenleuten an sexuellem und physischem Missbrauch vortragen und dem Papst sagen, dass Irland schwule Eltern gesetzlich anerkenne, sagte der Politiker zwei Wochen vor dem Besuch von Franziskus in Irland zum Weltfamilientreffen.

Varadkar erklärte, sein Treffen mit dem Papst im Dublin Castel werde kurz sein. Er werde seine Besorgnis über Themen wie die frühere Beteiligung der katholischen Kirche an den Ausbeutungsunternehmen der „Magdalene Laundries" zum Ausdruck bringen.

„Ich bin wirklich froh, dass der Papst Irland besucht, der Besuch ist sehr willkommen", wird Varadkar in Medien zitiert: „Ich werde ihm sicherlich die wahren Sorgen der Iren über das Vermächtnis der Vergangenheit in Bezug auf Themen wie die Beteiligung der Kirche an 'Magdalene Laundries', an Fehlhandlungen in Mütter- und Babyheimen sowie sexuelle und körperliche Misshandlung ausdrücken und vermitteln. Und auch unsere Ansichten zur Gesellschaft, die auch Sicht der Regierung sind, nämlich dass Familie in allen möglichen Formen existiert. Dazu gehören Familien, die von gleichgeschlechtlichen Eltern geführt werden, und Ein-Eltern-Familien."

Der Vatikan gab bisher noch nicht bekannt, ob und wo der Papst Überlebende von Missbrauch begegnen wird. Üblicherweise trifft Franziskus auf Reisen in privater Form mit Opfern zusammen. 

Papst reist am 25. August nach Irland

 

Papst Franziskus reist am 25./26. August zu einem zweitägigen Besuch nach Irland. Anlass für die Visite ist das katholische Weltfamilientreffen vom 21. bis 26. August in Dublin. Das alle drei Jahre stattfindende kirchliche Großereignis verzeichnet dieses Mal eine Rekordnachfrage mit mehr als 40.000 Dauerteilnehmern, mehr als 12.000 aus dem Ausland. Für das Familienfest im Dubliner Croke-Park-Stadion am Samstagabend (25. August), zu dem auch Papst Franziskus kommen will, gebe es bereits keine Karten mehr. Allein zu dieser Veranstaltung werden 80.000 Gläubige erwartet. Zudem will der Papst am Sonntag im Phoenix Park die Abschlussmesse feiern, wozu 200.000 kommen dürften. 

Franziskus absolviert am 25. August zuerst einen Höflichkeitsbesuch am Amtssitz von Staatspräsident Michael D. Higgins. Danach ist eine Begegnung mit Vertretern von Staat und Zivilgesellschaft im „Dublin Castle" vorgesehen. Am Nachmittag besucht der Papst die St.-Mary's-Kathedrale und ein von Kapuzinern geführtes Obdachlosenzentrum, bevor er am Familienfest im Croke Park teilnimmt.

200.000 Gläubige zur Schlussmesse erwartet

 

Am Sonntagvormittag (26. August) fliegt der Papst zunächst in das bedeutende Marienheiligtum Knock, das auch Johannes Paul II. bei seiner Irlandreise 1979 besuchte. Am Nachmittag beginnt um 15 Uhr im Phoenix Park die Abschlussmesse des Weltfamilientages mit Franziskus. Nach einem Treffen mit den irischen Bischöfen kehrt der Papst am Abend nach Rom zurück. Einen Abstecher nach Nordirland, über den in den vergangenen Monaten immer wieder gemutmaßt wurde, sieht das offizielle Reiseprogramm nicht vor.

Das erste katholische Weltfamilientreffen fand 1994 auf Initiative von Papst Johannes Paull II. (1978-2005) in Rom statt. Seither findet es alle drei Jahre statt. Veranstaltungsort 2015 war Philadelphia in den USA. Das Motto der diesjährigen Begegnung ist „Das Evangelium der Familie: Freude für die Welt".

(kap – gs)

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08. August 2018, 14:44