Brasilien: 430 kubanische Ärzte verlassen das Land
Insgesamt sollen nach heftiger Kritik des designierten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor Mitte Dezember 8.300 kubanische Mediziner das Land verlassen.
In Brasilien fehlt es in vielen Ortschaften damit bereits an medizinischem Personal. In mindestens zwölf Bundesstaaten gebe es Gesundheitszentren, in denen keine Mediziner mehr arbeiten, berichtete das Nachrichtenportal G1 am Mittwoch. Vor anderen Praxen bildeten sich den Angaben zufolge lange Schlangen.
Mehr Geld für Ärzte als für Zigaretten
Kuba hatte vergangene Woche angekündigt, das Programm „Mehr Ärzte“ in unterversorgten Regionen Brasiliens einzustellen. Grund seien „verächtliche und drohende“ Äußerungen des Rechtsaußen-Politikers Bolsonaro, der die Präsidentschaftswahl im Oktober gewonnen hat und Anfang Dezember sein Amt antritt.
Das Programm „Mehr Ärzte“ hatte seit der Regierung der Linkspolitikerin Dilma Rousseff dafür gesorgt, dass kubanische Ärzte in abgelegenen Teilen Brasiliens, etwa am Amazonas, arbeiteten. Für Havanna war das Programm ein gutes Geschäft; es erhielt von der brasilianischen Regierung für jeden Art Geld. Mit dem Export von Ärzten verdient Kuba mehr als etwa mit dem Export von Zigaretten.
(afp/reuters – mg)
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