Neue Serie: Muss man Angst haben vor Muslimen?
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
In unserem Interview erzählt er packend von seinem Alltag, vom „Dialog des Lebens“ – und auch von den Grenzen des christlich-muslimischen Miteinanders.
„Dialog auf Augenhöhe ist eine Fiktion“
„Wenn ich sage: Lieber Scheich, hör mal zu – eigentlich meinst Du doch, dass ich als Christ in die Hölle komme! Red‘ jetzt mal nicht so freundlich, sondern sag‘ mal, wie Du das denkst!, dann sagt er mir: Ja, leider hast Du recht… Und da beginnt dann eine neue Form von Dialog. Dann weiß ich: So, jetzt sind die Grenzen abgesteckt.“
Schroedel hat eine ganze Reihe muslimischer Freunde, wie er in unserem Gespräch berichtet. Aber: „Der berühmte Dialog auf Augenhöhe, von dem immer wieder mal in Deutschland die Rede ist, geht meines Erachtens nicht; das ist eine Fiktion, die aus der modernen Situation geboren ist – das ist aber bei Islam und Christentum, meine ich, nicht der Fall.“
Attentate? „Eher singuläre Erscheinungen“
Und was sagt „Abouna Joachim“ (so kennt man ihn in Kairo) zu den Attentaten auf Christen in Ägypten? „Das kommt für uns in Europa dramatisch rüber – aber letztlich ist es so wenig, was da passiert, dass man sagen muss: Wenn man das vergleicht mit Attentaten und Übergriffen in Europa, das gibt sich gegenseitig nichts. Im Grunde genommen sind das singuläre Erscheinungen.“
Er gehe immer in Schwarz, als Priester erkennbar, durch Kairo und stoße bei Muslimen wie Christen gleichermaßen auf Respekt. Laufe er aber im selben Outfit etwa in Köln über die Domplatte, dann sehe das anders aus…
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Sie können unsere Gesprächsserie mit Monsignore Schroedel gerne als Audio-CD bestellen! Eine Mail an cd-at-vaticannews.de genügt. Gegen einen Unkostenbeitrag schicken wir Ihnen die CD mit der vollständigen Radio-Akademie gerne zu.
(vatican news)
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