Mali: Besuch im Dorf des Massakers
Laut Mitteilung der malischen Hauptstadtdiözese Bamako wollten Präsident Keita und der katholische Kardinal den Einwohnern ihre Solidarität bekunden. Das überwiegend von Christen bewohnte Dorf in der Region Mopti war in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni überfallen worden. Die Täter bleiben unbekannt, da sich bislang noch niemand zu dem Massaker bekannte.
Eine Kriegserklärung
Vermutlich handelte es sich aber um einen Racheakt. Der schon länger schwelende Stammeskonflikt zwischen dem vorwiegend Ackerbau treibenden Volk der Dogon und den von Viehwirtschaft lebenden Fulbe hatte im März schon zu einem Massaker geführt. Die traditionellen Spannungen verschärften sich allerdings mit der Rekrutierung von Milizstreitkräften seitens des Islamisten-Führers Amadou Koufa in dem Gebiet. Die Zeichen stehen nun auf Eskalation: Vertreter der Dogon sprachen laut Fides mit Blick auf das Blutbad von einer "Kriegserklärung".
Die Regierung in Mali wird der Lage nicht Herr und ist mit dem Zurückdrängen der islamistischen Milizen etwa von Boko Haram überfordert. Seit 2012, als im Land auch bewaffnete Konflikte mit Aufständischen und Stammesgruppen ausbrachen, sind auch islamistische Gruppierungen aktiv. Trotz militärischen Eingreifens Frankreichs ist die Region weiter instabil. Auch die deutsche Bundeswehr beteiligt sich im Norden Malis an einer UN-Mission.
(kap / fides / vatican news – fr)
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