Desinfektionsmittel-Spender am Eingang einer Budapester Kirche Desinfektionsmittel-Spender am Eingang einer Budapester Kirche 

Immer mehr Bistümer treffen Corona-Maßnahmen

In immer mehr Bistümern im deutschen Sprachraum werden angesichts des Corona-Virus Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Das Erzbistum München und Freising richtete am Mittwoch einen Krisenstab ein, der die Lage im Zusammenhang mit dem Virus COVID-19 (Coronavirus) beurteilen und entscheiden soll, welche Konsequenzen für das kirchliche Leben zu ziehen sind.

In Österreich sind alle großen Gottesdienste seit Dienstag vorübergehend ausgesetzt: Die Bestimmung der Regierung, wonach zur Eindämmung der Corona-Infektionen alle Veranstaltungen mit maximal 100 Personen in einem Raum bzw. 500 Personen im Freien stattfinden dürfen, betreffen einen Großteil der Sonntagsmessen des Landes.

Die schärfsten Vorgaben gibt es bislang in der Steiermark und im Burgenland. „Alle Veranstaltungen der Kirche Steiermark unabhängig von der Anzahl der Beteiligten sind abgesagt“, teilte Thomas Stanzer, Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau, mit. Einzig die Gottesdienste und die seelsorgliche Betreuung sollen so gut wie möglich - insofern sie den Teilnehmer-Obergrenzen entsprechen - weitergehen. Unverändert bleibt auch der Dienst an Kranken.

Nur 100 Personen gleichzeitig im Stephansdom

Ähnlich in der Diözese Eisenstadt, wo außer den nur in kleinem Rahmen stattfindenden Gottesdiensten ebenfalls ausnahmslos „alle kirchlichen Veranstaltungen unabhängig der teilnehmenden Personen abzusagen“ sind.

In der Erzdiözese Wien setzt man in Corona-Zeiten auf den Ausbau des Gottesdienstangebotes über die Medien. Der Dom selbst wurde für Touristen geschlossen, während Gläubige zu den üblichen Öffnungszeiten zum Gebet und Beichte eingelassen werden - jedoch nur jeweils 100 zur gleichen Zeit, um den staatlichen Vorgaben zu genügen.

In Polen nicht weniger, sondern mehr Messen

Einen ganz anderen Weg als im Rest Europas schlägt die Kirche in Polen ein. Hier rufen die Bischöfe dazu auf, nicht weniger, sondern mehr Messen zu feiern. So könnten entsprechend den staatlichen Richtlinien möglichst viele Gläubige den Gottesdienst bei gleichzeitig geringerer Ansteckungsgefahr besuchen.

Außerdem sei die Kirche u.a. dafür da, Krankheiten des Geistes zu heilen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Stanislaw Gadecki. „Darum ist es unvorstellbar, dass wir nicht in unseren Kirchen beten.“

(div – sk)
 

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11. März 2020, 12:37