Sollte eigentlich im Kloster Soumela zum 15. August einkehren: Bartholomaios I., hier mit Papst Franziskus (Archivbild) Sollte eigentlich im Kloster Soumela zum 15. August einkehren: Bartholomaios I., hier mit Papst Franziskus (Archivbild) 

Türkei: Kloster Soumela bleibt gesperrt

Das historische Marienkloster Soumela im Hinterland der östlichen türkischen Schwarzmeerküste wird auch in diesen Sommer für Touristen und erst recht für Gottesdienste gesperrt bleiben.

Das Kloster sollte nach fünfjähriger Schließung unter dem Vorwand von Bauarbeiten eigentlich in diesem Mai wiedereröffnet werden. Wie der regionale Fremdenverkehrsverband mitteilte, zieht sich die Wiederinstandsetzung der Abtei, deren orthodoxe Mönche 1923 vertrieben wurden, auf unbestimmte Zeit weiter hinaus. Untersagt ist auch der Besuch des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. zum Marienfeiertag am 15. August.

Mögliche Ursachen der „Verzögerungspolitik“

Beobachter in Ankara bringen diese Verzögerungspolitik mit dem Vorherrschen ultratürkistischer und islamistischer Strömungen in der Provinz Trabzon in Zusammenhang. Die unterschiedliche Behandlung der Christen in der Türkei zwischen Wohlwollen wie im sozialdemokratisch regierten Westen des Landes und Unterdrückung dort, wo Nationalislamisten herrsche, hänge überhaupt mit diesen lokalen Faktoren zusammen. Die Zentralregierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan verhalte sich zuletzt eher entgegenkommend.


(kap – pr)
 

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12. Mai 2020, 08:55