UNO zeigt sich besorgt über Lage in Libyen
In ihrem Statement zeichnen die UN-Vertreter ein dramatisches Bild der Lage. Nach wie vor seien die Menschen, darunter auch zahlreiche Kinder, schweren Kriegsverbrechen ausgesetzt, ganz zu schweigen von den Flüchtlingen, die in den offiziellen und inoffiziellen Lagern Libyens systematische Menschenrechtsverletzungen erleiden. In vielen Fällen sei auch der Zugang von Hilfsmitteln und humanitären Mitarbeitern erschwert oder verhindert worden. Der Ausbruch der Corona-Pandemie in dem Land, das seit neun Jahren von einem bewaffneten Konflikt erschüttert wird, habe die Situation zusätzlich verschlimmert, betonen die UN-Vertreter für Menschenrechts-, Gesundheits-, Migrations- und Ernährungsfragen.
Wasserleitungen wurden vorsätzlich gekappt
Damit sich die Gesundheitskrise nun nicht zu einer humanitären Krise auswachse, sei es dringend nötig, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, aber auch mit sauberem Wasser zu gewährleisten. „Wir sind aufs Äußerste darüber alarmiert, dass die Wasserleitungen absichtlich zum Ziel genommen und angegriffen wurden. Das betrifft Tausende von Kindern und Frauen und behindert die Anstrengungen, grundlegende Maßnahmen für die Prävention des Virus, wie das Händewaschen, zu ergreifen“, schreiben die Unterzeichner in ihrem beherzten Appell, in dem sie sich dem Aufruf des Generaldirektors der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, für einen globalen Waffenstillstand anschließen.
Unterzeichnet ist die Erklärung durch den Beauftragten für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen, Mark Lowcock, den Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge, Filippo Grandi, der Generaldirektorin des Kinderhilfswerks UNICEF, Henrietta Fore, der Exekutivdirektorin für den UN-Fonds für die Bevölkerung, Natalia Kanem, dem Exekutivdirektor des World Food Programme, David Beasley, dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus sowie dem Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration, António Vitorino.
(pm - cs)
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