Kamerun: Erneut Platz Eins der vergessenen Krisen
Nach jetzt präsentierten NRC-Ranking sind neun der zehn aufgeführten vernachlässigten Krisen inzwischen in Afrika zu verorten. So folgten auf Kamerun der Kongo und Burkina Faso, wobei Letzteres zum ersten Mal überhaupt in der Liste erschienen sei. Venezuela auf Platz Fünf ist das einzige aufgeführte Land, das sich nicht auf dem afrikanischen Kontinent befindet. Die Liste werde komplettiert durch Burundi, Mali, den Südsudan, Nigeria, die Zentralafrikanische Republik und Niger.
Dass der afrikanische Kontinent und insbesondere die Sahelzone derart stark vertreten ist, liegt laut NRC vor allem an politischem und diplomatischem Unvermögen, schwachen Hilfsprojekten und geringer medialer Aufmerksamkeit. Obwohl sich die afrikanischen Staaten einem Sturm von Bedrohungen entgegensehen, fielen ihre Notrufe auf taube Ohren, beklagte NRC-Generalsekretär Jan Egeland.
Corona-Ausbreitung wird Wirtschaft noch weiter schwächen
Der NRC erwartet, dass die humanitäre Krise wegen der Corona-Pandemie im laufenden Jahr noch zunehmen wird. Die Ausbreitung des Virus werde die ohnehin schwache afrikanische Wirtschaft noch weiter schwächen. Das brauche die Solidarität mit diesen konfliktgeplagten Gemeinschaften, jetzt mehr denn je, betonte Egeland.
Der Norwegische Flüchtlingsrat veröffentlicht jährlich eine Liste der am meisten vernachlässigten Krisen weltweit. Diese basiert den Angaben nach auf drei Kriterien: dem mangelnden politischen Willen zur Veränderung lokal und international, dem mangelnden medialen Interesse an der Situation und der mangelnden internationalen Unterstützung.
(kna - mg)
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