EU-Bischofsvorsitzender Hollerich sorgt sich um Zusammenhalt in Europa
„Wenn eine große zweite Pandemie-Welle kommt und wir in nationale Reaktionen zurückfallen, dann hat das Virus den Sprengstoff, die EU zu zerschlagen." Es gelte, wachsam zu sein „und das, was wir in Europa haben", zum Wohl aller weiterzuentwickeln.
Von den Plänen zur Reform des Asylrechts zeigte sich Hollerich „nicht begeistert". Grundsätzlich „müssen wir lernen, menschlicher zu sein", mahnte der Erzbischof. Dazu zähle, Feindbilder und Verallgemeinerungen abzulegen. Zudem gelte es, Realpolitik zu unterstützen. „Zurzeit scheint in Europa nicht viel möglich zu sein", so Hollerich. Da sei es schon viel, wenn die EU eine gemeinsame Haltung entwickele.
Im Sinne der kirchlichen Soziallehre handeln
Die Bischofskonferenzen der 27 EU-Mitgliedstaaten sind vertreten in der EU-Bischofskommission COMECE. Sitz des Sekretariates ist Brüssel. Die Kirchenvertreter dort halten Kontakt zu Parlamenten und Regierungen und versuchen, Politik im Sinne der kirchlichen Soziallehre mitzugestalten. In der Europäischen Union leben rund 265 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von knapp 60 Prozent.
(kna – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.