Kroatien nach dem Beben Kroatien nach dem Beben 

Kroatien: Beben führt zu Annäherung der Konfessionen

Die Erdbebenserie in Kroatien hat zu einer ökumenischen Annäherung zwischen serbisch-orthodoxer und römisch-katholischer Kirche geführt.

Der orthodoxe Metropolit von Zagreb, Porfirije (Peric), und der katholische Erzbischof der kroatischen Hauptstadt, Kardinal Josip Bozanic, haben gemeinsam die beiden Kathedralen im Stadtzentrum Zagrebs und die Bischofshäuser besucht. Die Bauten sind bei den jüngsten starken Erdstößen bzw. dem Erdbeben im 22. März vergangenen Jahres schwer beschädigt worden.

Bei der Begegnung, die laut Pro-Oriente-Informationsdienst am 12. Januar stattfand, tauschten sich die beiden Bischöfe über die Hilfe für die Erdbebenopfer und notwendige Maßnahmen in der Corona-Pandemie aus.

Die Pandemie ist ein Anruf Gottes

Im Gespräch mit Journalisten verwies Kardinal Bozanic darauf, dass die Begegnung mit seinem orthodoxen Amtsbruder im Vorfeld der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen stattgefunden habe. Er unterstütze das ökumenische Engagement und das Streben nach Einheit, die katholische Kirche habe viel mit der serbisch-orthodoxen Kirche gemeinsam.

Metropolit Porfirije berichtete vor den Journalisten, dass Bozanic im Gespräch die Corona-Pandemie einen „Anruf Gottes“ an alle Christen genannt hatte. Dieser Anruf habe bei allen Christen „Antworten und Schritte aufeinander zu“ ausgelöst, betonte der Metropolit: „Wenn wir im Anderen den Nachbarn sehen, dann werden alle Schwierigkeiten leichter, und sie werden leichter zu überwinden sein“. Ereignisse wie die Erdbeben seien eine Erinnerung daran, dass die Menschen dazu berufen sind, „in Verschiedenheit einig zu sein“.

Unterkünfte für betroffene Familien schaffen

Er teile mit Kardinal Bozanic das Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer der beiden heftigen Erdstöße vom 28. und 29. Dezember, sagte Metropolit Porfirije. Es seien auch viele Gotteshäuser zerstört worden, aber jetzt gehe es zunächst darum, Unterkünfte für jene Familien zu schaffen, die durch die Beben obdachlos geworden sind. Der Wiederaufbau der Gotteshäuser sei einer späteren Phase vorbehalten.

Auch Kardinal Bozanic unterstrich, dass die Sorge für die vom Erdbeben Betroffenen jetzt die Hauptsache sei, alles andere sei nachrangig. „Als Bischöfe schauen wir auf die Nöte der Menschen, aber auch auf die Hilfe, die von vielen Seiten kommt“, sagte der Erzbischof von Zagreb.

Lange Liste beschädigter Gotteshäuser

Metropolit Porfirije verwies auf die vom Erdbeben im März des Vorjahrs ausgelösten schweren Schäden an der katholischen Kathedrale und appellierte an den kroatischen Staat, sich bewusst zu sein, dass „dieses großartige Gotteshaus“ über die Grenzen Kroatiens hinaus bedeutungsvoll ist. Vor den Journalisten erinnerten beide Bischöfe an die lange Liste der von den Erdbeben im März und im Dezember 2020 beschädigten katholischen und orthodoxen Gotteshäuser in Kroatien.

(kap – sk)
 

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15. Januar 2021, 10:51